Das Erstliga-Eishockey will zurückkehren
An diesem Donnerstag soll über den Neustart in der DEL entschieden werden – diesmal endgültig.
(dpa) Die Deutsche Eishockey-Liga will endgültig raus aus ihrem Schattendasein. Nach monatelangem Stillstand deutet vieles darauf hin, dass die Rückkehr des deutschen Erstliga-Eishockeys bevorsteht. An diesem Donnerstag wollen die 14 Clubs auf einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung endgültig über den Saisonstart für 2020/21 abstimmen und Modus sowie Starttermin festlegen, der bislang für den 18. Dezember angedacht ist. Für Donnerstagmittag (14 Uhr) lud die DEL um Geschäftsführer Gernot Tripcke zur Pressekonferenz ein.
Anders als die Handball-Bundesliga, die nun mit einem Termin-Chaos aufgrund von Corona-Fällen nach der Länderspiel-Pause kämpft, und der Basketball-Bundesliga hatte sich die DEL lange nicht in der Lage gesehen zu starten – und den erhofften Auftakt schon zweimal verschoben. Und sie hat dafür Kritik eingesteckt. „Ich hätte mir von Anfang an ein bisschen mehr Mut erwartet“, sagte der Olympia-Zweite Patrick Reimer, einer der Initiatoren der Spielergewerkschaft. „Dass man von Anfang an gesagt hätte: ‚Wir wissen, was für Probleme auf uns zukommen, aber wir werden auf jeden Fall eine Saison spielen.` Da hat man sich doch sehr bedeckt gehalten. Aber jetzt steht im Vordergrund, dass es eine Saison geben wird, so wie es aussieht.“
Ein drohendes Fiasko von eineinhalb Jahren ohne DEL-Spiele scheint abgewendet. Immer mehr Wackelkandidaten gaben inzwischen bekannt, dass sie dabei sein werden. Reimers Nürnberger zählen dazu. Auch Ingolstadt und am Dienstag noch Augsburg, Straubing und Iserlohn teilten mit, dass sie bereit seien. Von den Teams, die nicht am Vorbereitungsturnier teilnehmen, zögerten nur die Kölner aufgrund der finanziellen Probleme bis zum Schluss und hatten sich bis zum Mittwochmittag noch nicht offiziell erklärt.
Andere Clubs hatten mit ihrer Zusage zum Testturnier, das zeigen soll, dass die DEL in Pandemie-Zeiten funktionieren kann, ihre Bereitschaft signalisiert. Das Krefelder Team boykottierte allerdings am Dienstag vor dem 3:1 gegen Wolfsburg das Aufwärmen, Berichten zufolge nach einer weiteren Aufforderung zum Gehaltsverzicht.
Generell ließen sich Spieler auf einen Gehaltsverzicht von bis zu 60 Prozent ein. Die Clubs sind stark von den Zuschauereinnahmen abhängig. Sie mussten sich aber inzwischen von der Hoffnung verabschieden, dass Geisterspiele nur eine kurzzeitige Übergangslösung sein dürften. Mit einem Schnitt von mehr als 13 000 Zuschauern pro Spiel ist die Fallhöhe bei den Haien besonders hoch.
Am 10. März hatte die DEL als erste Profiliga in Deutschland ihre vergangene Saison vorzeitig abgebrochen, als die Corona-Krise gerade erst anfing, auch den Sport durcheinanderzuwirbeln. Nun steht sie vor einer Spielzeit, die es so noch nicht gegeben hat. Als eine Option gilt unter anderem, die Liga regional aufzuteilen, um den Reiseaufwand zu verringern.