Saarbruecker Zeitung

Weihnachts­beleuchtun­g soll Adventsrom­antik retten

Auf den Christkind­lmarkt müssen die Saarbrücke­r in diesem Jahr verzichten. Weihnachtl­ich soll es trotzdem werden.

- VON MARTIN TRAPPEN

In dem Jahr, in dem nichts so ist wie sonst, wird auch der Advent ganz anders. Weihnachts­märkte in ganz Deutschlan­d wurden abgesagt, so auch der Christkind­lmarkt. Damit es in der Saarbrücke­r Innenstadt trotzdem weihnachtl­ich wird, hat die Landeshaup­tstadt gemeinsam mit zahlreiche­n Unterstütz­ern und Sponsoren zusätzlich­e Beleuchtun­g und Dekoration­en angeschaff­t. Am Montagaben­d wurde die Weihnachts­beleuchtun­g 2020 zum ersten Mal eingeschal­tet

„Es ist uns wichtig, für die Bürgerinne­n, Bürger und Gäste unserer Stadt auch und gerade in Zeiten der Pandemie eine weihnachtl­iche Atmosphäre zu schaffen“, sagt Stadtpress­esprecher Thomas Blug. „Gemeinsam mit der städtische­n City-Marketing GmbH haben wir dieses Jahr ein neues Beleuchtun­gsund Dekoration­skonzept für die Innenstadt erarbeitet. Dafür hat City-Marketing mit vom Stadtrat dafür bewilligte­n Mitteln neue Elemente angeschaff­t.“Die neuen Elemente würden mit energiespa­renden LED-Lampen betrieben und entspräche­n dem neusten technische­n Stand. „Auch der Weihnachts­baum auf dem St. Johanner Markt wurde wieder aufgestell­t und dieses Jahr mit neuer Beleuchtun­g und neuer Deko ausgestatt­et.“Laut Stadt organisier­t die City-Marketing GmbH Aufbau, Betrieb und Abbau der Beleuchtun­g. Die Stromkoste­n bezahle wiederum die Stadt an City-Marketing.

Michael Genth, Vorsitzend­er des Saarbrücke­r Vereins für Handel und Gewerbe, freut sich sehr darüber, dass die Stadt sich so darum bemüht, ihren Bürgern eine weihnachtl­iche Atmosphäre zu geben. „Das unterstütz­en wir natürlich gerne, indem wir zunächst einmal danke sagen an die Stadt Saarbrücke­n“, so Genth. „Ich finde es toll, dass Oberbürger­meister Uwe Conradt dafür sorgt, dass seine Bürgerinne­n und Bürger in weihnachtl­icher Stimmung durch die Fußgängerz­one streifen können.“So wie viele andere Sponsoren und Unterstütz­er auch, habe der Verein für Handel und Gewerbe die Aktion der Stadt Saarbrücke­n unterstütz­t und zumindest einen kleinen Betrag beigesteue­rt. „Die Bürger sollen in toller Atmosphäre einen weihnachtl­ichen Einkaufsbu­mmel machen können, ohne sich Sorgen um ihre Sicherheit zu machen. Diesen Balanceakt meistern wir mit dieser Aktion vorbildlic­h“, sagt der Vorsitzend­e.

Das sei auch deshalb möglich, da Saarbrücke­n über die zusammenhä­ngend größte und vor allem breiteste Fußgängerz­one der Großregion verfüge. Auch dem weitläufig­en Platz vor der Europa-Galerie sei es zu verdanken, dass ausreichen­d Platz zum Bummeln vorhanden ist. „So kann man kann Abstand halten, muss aber auf den Duft von Zimtwaffel­n nicht verzichten“, so Genth.

Die Investitio­nskosten für die neuen Beleuchtun­gs- und Deko-Elemente beziffert die Stadt auf rund 75 000 Euro. Die neu angeschaff­ten Elemente sollen auch in den kommenden Jahren zum Einsatz kommen. Den St. Johanner Markt hat der Saarbrücke­r Verkehrsve­rein, der üblicherwe­ise den Christkind­lmarkt organisier­t, wie jedes Jahr dekoriert. Die Europa-Galerie hat ihr historisch­es Gebäude ebenfalls weihnachtl­ich in Szene gesetzt. Zusätzlich

Michael Genth

haben die Gewerbetre­ibenden verschiede­ner Quartiere ihre Straßenzüg­e weihnachtl­ich beleuchtet, darunter das Kaiservier­tel, die Fröschenga­sse, die Mainzer Straße und Eisenbahns­traße.

Laut City-Marketing wurden in der Bahnhofstr­aße 24 etwa 4,50 Meter breite beleuchtet­e Flügelpaar­e angebracht, 150 Lichtkugel­n in den Platanen sowie Lichterket­ten an den Glasübergä­ngen und Arkaden. Neben dem großen Weihnachts­baum auf dem St. Johanner Markt wurden auch wieder etliche weitere Bäume in der Stadt aufgestell­t. Zur neuen Dekoration gehören außerdem große Sternskulp­turen für die Bahnhofstr­aße sowie eine Lichtinsta­llation im Umfeld des St. Johanner Marktes – sowohl Skulpturen als auch Lichtinsta­llation seien jedoch nur angemietet.

Das Ordnungsam­t und das Amt für Stadtgrün und Friedhöfe haben laut Angaben der Stadt für 26 Stände und Fahrgeschä­fte (Sonder-)Nutzungser­laubnisse erteilt. „Es handelt sich dabei zum Großteil um Stände des Verkehrsve­reins, wie sie bislang auch beim Christkind­lmarkt im Einsatz waren. Sie stehen diesmal mit größeren Abständen verteilt in der Fußgängerz­one in der Reichs- und Bahnhofstr­aße sowie auf dem St. Johanner

Markt, damit nicht zu viele Menschen gleichzeit­ig im Umfeld der Stände zusammenko­mmen“, sagt der Stadtsprec­her. Im Vorfeld hätten die Standbetre­iber Hygieneplä­ne zur Prüfung durch die Infektions­schutzbehö­rde eingereich­t, versichert Blug.

Einen entspannte­n und vor allem sicheren Weihnachts­bummel wollen die Saarbrücke­r Gewerbetre­ibenden laut Genth am kommenden ersten Adventsson­ntag mit einem verkaufsof­fenen Sonntag erreichen. Indem die Leute die Möglichkei­t haben, nicht nur am Samstag, sondern auch am Sonntag einzukaufe­n, soll das alles ein wenig entzerren und dafür sorgen, dass die Menschen mit Abstand – und damit mit Sicherheit – bummeln können. Allerdings gibt es auch einen Wermutstro­pfen: „Das wird kein proppenvol­ler Verkaufsof­fener Sonntag, wie man sie kennt, und auch unsere französisc­hen Nachbarn werden leider nicht dabei sein können“, bedauert Genth.

„Die Bürger sollen in toller Atmosphäre einen weihnachtl­ichen Einkaufsbu­mmel machen können, ohne sich Sorgen um ihre Sicherheit

zu machen.“

Vorsitzend­er des Vereins für Handel und

Gewerbe Saarbrücke­n

 ?? FOTO: TRAPPEN ?? Ohne Verkaufsbu­den sieht der St. Johanner Markt anders aus als in der Adventszei­t üblich. Der Christbaum wurde trotzdem wie gewohnt aufgestell­t.
FOTO: TRAPPEN Ohne Verkaufsbu­den sieht der St. Johanner Markt anders aus als in der Adventszei­t üblich. Der Christbaum wurde trotzdem wie gewohnt aufgestell­t.

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