Saarbruecker Zeitung

Zwischen den Fronten

In der Serie „Kampf um den Halbmond“sucht ein Mann nach seiner totgeglaub­ten Schwester.

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SAARBRÜCKE­N (ry) Die Terrororga­nisation Islamische­r Staat (IS) gerät aufgrund ihrer Anschläge seit einigen Jahren immer wieder in die Schlagzeil­en. Durch Attacken in Nizza, London oder Berlin versetzt sie auch Europa in Alarmzusta­nd. Doch auch im Nahen Osten, ihrem Ursprungsg­ebiet, hat die Organisati­on großen Einfluss und rekrutiert­e immer mehr Anhänger. Doch es gibt auch Einheiten, besonders aus den Reihen der Kurden, die sich gegen den IS stellen. Die Volksverte­idigungsei­nheiten YPG beispielsw­eise sind bewaffnete kurdische Milizen, die Teile Syriens kontrollie­ren und dabei helfen, den IS einzudämme­n. Doch gerade diese kontrollie­rten Gebiete führten zu Auseinande­rsetzungen und einem Zerwürfnis mit der türkischen Regierung. Das besondere an diesen kurdischen Milizen ist die große Zahl an Frauen, die sich am Kampf gegen den IS beteiligt. Unter der YPJ sind Frauenverb­ände zusammenge­fasst, die in Nordsyrien die Stellung gehalten haben. Wie viele es genau sind, ist unklar. Die meisten Schätzunge­n bewegen sich zwischen 10 000 und 26 000 Frauen, was ein Drittel der gesamten YPG entspräche. Andere Angaben gehen von 40 Prozent aus. Unter den Kämpferinn­en sind allerdings nicht nur Kurden. Auch viele Araberinne­n oder internatio­nale Mitglieder haben sich der

Einheit angeschlos­sen. Bekannthei­t erlangten sie insbesonde­re durch ihren Einsatz in der Schlacht um Kobane 2014 und durch die nicht-kurdischen Mitglieder Anna Campbell aus Großbritan­nien und Hanna Bohman aus Kanada. Neben der vierwöchig­en militärisc­hen Ausbildung wird auch viel Wert auf die Vermittlun­g von Frauenund Menschenre­chten gelegt.

Diese Situation diente Regisseur Oded Ruskin als Ausgangspu­nkt für seine achtteilig­e-Serie „Kampf um den Halbmond“. Als Halbmond wird das Gebiet zwischen Syrien und der Türkei bezeichnet, wo viele Kämpfe zwischen dem IS und den kurdischen Milizen wüteten. Im Fokus steht der französisc­he Ingenieur Antoine Habert (Félix Moati). Aus der Perspektiv­e seiner Familie wird ein breiterer Blick auf den Krieg in Syrien und den Terror zwischen den Fronten geworfen. Die Serie spielt im Jahr 2014, als der IS gerade auf dem Vormarsch ist. Zwei Jahre zuvor hatte

Antoine seine Schwester Anna bei einem Terroransc­hlag in Kairo verloren. Kurz vor dem Attentat hatte sich die junge Archäologi­n von ihrer Familie distanzier­t. Eines Tages sieht er im Fernsehen eine Reportage über kurdische Kämpferinn­en in Syrien. Dabei fällt ihm eine Frau auf, die Anna zum verwechsel­n ähnlich sieht. Könnte es sich um seine Schwester handeln?

Kampf um den Halbmond, 21.45 Uhr, Arte

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FOTO: ARTE FRANCE Antoine (Félix Moati) arbeitet sehr erfolgreic­h als Ingenieur in der Baufirma seines Vaters in Paris. Eines Tages glaubt er, seine totgeglaub­te Schwester im Fernsehen zu sehen, und beginnt nachzufors­chen.

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