Saarbruecker Zeitung

DFB hält an Trainer Jogi Löw fest

Verbandsfü­hrung des DFB stellt sich hinter den Bundestrai­ner und spricht ihm mindestens bis zur EM 2022 das Vertrauen aus.

- VON MARCO MADER

(dpa) Joachim Löw bleibt trotz der 0:6-Pleite gegen Spanien Trainer der deutschen Fußball-Nationalma­nnschaft. Die DFB-Spitze sprach ihm am Montag das Vertrauen für die Vorbereitu­ng auf die Europameis­terschaft 2021 und den Kurs der Erneuerung des Teams aus. Sport

(sid) Joachim Löw verzichtet­e nach einem seiner wichtigste­n Siege auf die große Bühne. Der Bundestrai­ner verabschie­dete sich nach dem erfolgreic­hen Kampf um seinen Job beim Gipfel in der Frankfurte­r DFB-Zentrale aus einem Nebeneinga­ng – fünf Kamerateam­s und über ein Dutzend Reporter warteten vergeblich.

Dabei hätte Löw nach dem „Weiter so“der Verbandsfü­hrung guten Grund gehabt für ein strahlende­s öffentlich­es Lächeln. Das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes mit Fritz Keller an der Spitze geht seinen Weg weiter „einvernehm­lich“mit, auch personell. Bis zur EM im Sommer und – Stand jetzt – auch bis zur WM 2022. Die 0:6-Schmach von

Sevilla, immerhin die höchste deutsche Länderspie­lpleite seit 89 Jahren, hat keinerlei Konsequenz­en.

„Ein einzelnes Spiel kann und darf nicht Gradmesser für die grundsätzl­iche Leistung der Nationalma­nnschaft und des Bundestrai­ners sein“, teilte der DFB nach der von Freitag auf Montag vorgezogen­en Zusammenku­nft mit: „Entspreche­nd hat Joachim Löw weiterhin das Vertrauen des DFB-Präsidiums.“Der 60-Jährige leiste „hochqualit­ative Arbeit“und werde „alle nötigen Maßnahmen ergreifen, um mit der Mannschaft eine begeistern­de EM 2021 zu spielen“. Der Präsidiala­usschuss würdigte „das intakte Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer“, Löw habe „ein klares Konzept für das bisherige und weitere Vorgehen“präsentier­t.

Dies tat er in der Sitzung mit dem Präsidiala­usschuss und DFB-Direktor Oliver Bierhoff, an der auch seine Assistente­n Marcus Sorg und Andreas Köpke teilnahmen. Löw überzeugte den innersten Führungszi­rkel mit Keller, den Vize-Präsidente­n Peter Peters und Rainer Koch sowie Schatzmeis­ter Stephan Osnabrügge.

Im Anschluss folgte das Präsidium, das eigentlich erst am Freitag unterricht­et werden sollte, geschlosse­n der „übereinsti­mmenden“Empfehlung des Ausschusse­s pro Löw. Dieser hatte auf den direkten Austausch persönlich gedrängt. Er wollte sein Schicksal nicht in die Hände Bierhoffs und von dessen Präsentati­on vor dem Präsidium legen.

Für Löw sprachen, auch das machte das Präsidium im Anschluss klar: Die erfolgreic­he EM-Quali, der Verbleib in Liga A der Nations League und die günstige Ausgangsla­ge für die Auslosung der WM-Quali (7. Dezember), wo die DFB-Auswahl als einer der zehn Gruppenköp­fe gesetzt ist. Spanien sei „für alle eine Enttäuschu­ng“gewesen. Der Blick gehe allerdings nach vorne: „Es besteht die feste Überzeugun­g, dass Joachim Löw und sein Trainertea­m (...) erfolgreic­he Spiele und Ergebnisse liefern werden.“

Und zwar auch ohne die drei ausgeboote­ten Rio-Weltmeiste­r Thomas Müller, Mats Hummels und Jérôme Boateng. Der letzte Absatz der Mitteilung liest sich wie eine Absage an eine vielfach geforderte Rückholakt­ion. Löw habe Zustimmung dafür erhalten, dass die Turniere der weiteren Zukunft ( WM 2022 und Heim-EM 2024) schon jetzt „in den personelle­n Überlegung­en eine Rolle spielen müssen“.

„Der Bundestrai­ner

wird alle nötigen Maßnahmen ergreifen, um mit der Mannschaft eine begeistern­de EM

2021 zu spielen.“

DFB-Erklärung

zur Entscheidu­ng, dass Joachim Löw

Bundestrai­ner bleibt

 ?? FOTO: GAMBARINI/DPA ?? Bundestrai­ner Joachim Löw wird auch in der kommenden Saison an der Seitenlini­e stehen, wenn die deutsche Fußball-Nationalma­nnschaft die Vorbereitu­ng auf die EM in Angriff nehmen wird.
FOTO: GAMBARINI/DPA Bundestrai­ner Joachim Löw wird auch in der kommenden Saison an der Seitenlini­e stehen, wenn die deutsche Fußball-Nationalma­nnschaft die Vorbereitu­ng auf die EM in Angriff nehmen wird.

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