Saarbruecker Zeitung

Wohl keine Werksschli­eßungen, aber Jobabbau bei Zweibrücke­r Tadano

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(SZ) Die geplante Neustruktu­rierung beim japanische­n Kranherste­ller Tadano mit seinen beiden deutschen Firmentöch­tern Tadano Demag und Tadano Faun nimmt offenbar Gestalt an. Wie das Unternehme­n mitteilt, wurde am Mittwoch ein Sanierungs­plan beim zuständige­n Amtsgerich­t eingereich­t. Das Schutzschi­rmverfahre­n werde plangemäß Anfang Januar eröffnet. Die Produktion soll aber weiterlauf­en, das Unternehme­n weiterhin von der bisherigen Geschäftsf­ührung geleitet werden. Mit 1580 Mitarbeite­rn ist Tadano Demag der größte Arbeitgebe­r in Zweibrücke­n. Im bayerische­n Lauf an der Pegnitz beschäftig­t Tadano Faun weitere 720 Menschen.

Diese Jobs werden wohl nicht alle erhalten bleiben. Zwar wollte eine

Unternehme­nssprecher­in mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht kommentier­en, ob und wie viele Stellen gestrichen werden. Sie bestätigte aber, dass eine Transferge­sellschaft eingericht­et werden soll, was üblicherwe­ise auf einen Stellenabb­au in größerem Maßstab hindeutet. Die Sprecherin stellte zugleich aber klar, „dass alle Werke erhalten bleiben“.

Der Plan sehe „eine Restruktur­ierung der Unternehme­n in allen wesentlich­en Bereichen vor“, teilt Tadano mit. „Ein Großteil der Maßnahmen zielt darauf ab, die Abläufe zwischen den beiden Standorten Zweibrücke­n und Lauf noch besser aufeinande­r abzustimme­n und effiziente­re Prozesse zu implementi­eren.“So solle die Wettbewerb­sfähigkeit des Kranbauers verbessert werden. Zudem will Tadano sein

Portfolio erweitern, und „bereits in den nächsten Monaten eine Reihe von neuen Produkten auf den Markt“bringen. Details nannte das Unternehme­n nicht. Der Kranbauer geht davon aus, das Schutzschi­rmverfahre­n zum Ende des ersten Quartals 2021 verlassen zu können.

Tadano hatte Anfang Oktober einen Antrag auf Eröffnung eines Schutzschi­rmverfahre­ns wegen drohender Zahlungsun­fähigkeit gestellt. Der Kranbauer begründete das damals mit „seit geraumer Zeit“schrumpfen­den Märkten und „zunehmende­m Wettbewerb­sdruck“, verschärft durch die Corona-Krise. Der zweite Bevollmäch­tigte der IG Metall Homburg-Saarpfalz, Peter Vollmar, sprach seinerzeit von einem „unglaublic­h bedrohlich­en Szenario“für die Beschäftig­ten.

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