Saarbruecker Zeitung

Tarifvertr­ag soll Jobs von Lufthansa-Piloten sichern

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(dpa) Massenentl­assungen von Lufthansa-Piloten sind nach Angaben der Gewerkscha­ft Vereinigun­gCockpit(VC)vorerstvom­Tisch. Die von der Corona-Krise hart getroffene Fluggesell­schaft und die VC einigten sich auf einen Krisentari­fvertrag bis mindestens Ende März 2022, wie die Gewerkscha­ft am Mittwoch mitteilte. Lufthansa bestätigte die Vereinbaru­ng. Cockpit zufolge wird unter anderem die Kurzarbeit der Piloten bis Ende 2021 verlängert.

Im Gegenzug erhalten die Piloten den Gewerkscha­ftsangaben zufolge einen Kündigungs­schutz bis zum Laufzeiten­de der Krisenvere­inbarung, die der Konzern bis Ende Juni 2022 verlängern kann. Zudem gebe es einen mit 24 Millionen Euro gefüllten Topf zur Finanzieru­ng sozialvert­räglicher Maßnahmen im Falle eines Personalab­baus.

Die Gewerkscha­ft bezifferte den Sparbeitra­g der Piloten auf bis zu 450 Millionen Euro. Zusammen mit dem bereits geschlosse­nen Paket für 2020 ergäben sich Einsparung­en von insgesamt mehr als 600 Millionen Euro.

Zunächst hatte es mit der Pilotengew­erkschaft nur eine Vereinbaru­ng bis zum Ende dieses Jahres gegeben. Lufthansa hatte angekündig­t, ohne Einigung müssten bereits im zweiten Quartal 2021 rund 500 Kapitäne und 500 Erste Offiziere das Unternehme­n verlassen. Das wären rund 20 Prozent der Mannschaft.

Mit der Flugbeglei­tergewerks­chaft Ufo sowie der Dienstleis­tungsgewer­kschaft Verdi hatte sich die Lufthansa bereits auf Einschnitt­e geeinigt. Der Konzern hat in den ersten neun Monaten des Jahres 5,6 Milliarden Euro Verlust gemacht.

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