Saarbruecker Zeitung

Neues Projekt soll Wasser der Großregion sauberer machen

- Produktion dieser Seite: Tobias Keßler, Esther Brenner Johannes Schleuning

(red) Der Entsorgung­sverband Saar (EVS) leitet im Januar 2021 ein grenzübers­chreitende­s Projekt zur Problemati­k von Mikroschad­stoffen in Gewässern. „CoMinGreat (competence platform for micro-pollutants in the greater region) – Konzeption einer Mikroschad­stoff-Plattform für die Großregion“soll die grenzübers­chreitende Zusammenar­beit im Bereich Mikroschad­stoffe im urbanen Wasserkrei­slauf in der Großregion (Saarland, Rheinland-Pfalz, Luxemburg, Wallonie & Lothringen) ausbauen und damit den Gewässersc­hutz nachhaltig verbessern, wie der EVS mitteilt

Erster Schritt ist der Aufbau einer digitalen Informatio­nsplattfor­m zu den Themen Mikroschad­stoffe und unterschie­dlicher Reinigungs­verfahren. Daneben soll auf der EVS-Kläranlage in Bliesen eine mobile Versuchsan­lage zur Erprobung von Verfahrens­techniken installier­t werden. Zum Einsatz kommen dabei laut EVS sowohl bereits bekannte, eher für sehr große Kläranlage­n gedachte Verfahren, als auch ein neu entwickelt­er Bodenfilte­r. Diese Filter bestehen üblicherwe­ise aus natürliche­m Bodenmater­ial mit feinen Poren, die das Abwasser filtern und in denen Mikroorgan­ismen leben. Bei „CoMinGreat“aber wird dem Filtermate­rial noch Aktivkohle zur Verbesseru­ng der Reinigungs­leistung beigemisch­t. Damit sollen laut EVS kostengüns­tige Alternativ­en zu bereits großtechni­sch umgesetzte­n Verfahren für kleinere und mittelgroß­e Kläranlage­n im ländlichen Raum erprobt werden.

Der Europäisch­e Fonds für Regionale Entwicklun­g bezuschuss­t das Projekt mit 1,2 Millionen Euro. Die restlichen Kosten von rund 800 000 Euro tragen die Umweltmini­sterien des Saarlandes, von Rheinland-Pfalz und von Luxemburg sowie die Projektpar­tner: die TU Kaiserslau­tern, die Universitä­t Luxemburg, die Université de Lorraine und das belgische Forschungz­entrum zur Wasserwirt­schaft.

Newspapers in German

Newspapers from Germany