„In Amerika schmücken wir alles wunderschön“
Weihnachten fern der Heimat: Aus Kanada, USA und Australien kommen Alexander Andison, Montana Dalton und Nobel Lakaev.
Das Ballett des Saarländischen Staatstheaters ist eine echte Multikulti-Truppe. Aus allen Teilen der Erde kommen die Tänzerinnen und Tänzer. Und jetzt sind sie hier, in Saarbrücken. Und es ist Weihnachten. Was machen sie da alle? Wir haben drei der Weitgereisten aus dem Ensemble gefragt, wie bei ihnen zuhause normalerweise Weihnachten gefeiert wird und wie sie das Fest der Feste in diesem Corona-Jahr verbringen werden. Sie können ja nicht mal zu ihrem Publikum auf die Bühne, weil die Theater leider immer noch geschlossen bleiben müssen. Immerhin wird hinter den Kulissen fleißig gearbeitet, das neue Tanzstück „Winterreise“von Ballett-Chef Stijn Celis wird geprobt. Das sehen wir im neuen, hoffentlich besseren Jahr.
Wie sieht bei Ihnen zu Hause ein typisches Weihnachtsfest aus? Was wird zum Beispiel gegessen? Wann gibt es die Geschenke? Singt man gemeinsam, oder gibt es ganz andere Bräuche?
Alexander Andison: Ein Weihnachtsfest in meiner kanadischen Heimatstadt Vancouver verbringe ich normalerweise mit meiner Familie. Wir nutzen wann immer möglich die Gelegenheit, zusammen zu Hause zu sein. Denn das kommt ja selten vor. Am Weihnachtsmorgen tauschen wir Geschenke aus, kochen zusammen und gehen hinaus, um die Lichter in unserer Nachbarschaft zu bewundern.
Montana Dalton: Zuhause in Amerika schmücken wir alles wunderschön. Wir dekorieren den Weihnachtsschmuck, den wir im Laufe der Jahre gesammelt haben, wir schmücken das Haus innen und außen. Viele funkelnde Lichter auf dem Dach und Zuckerstangen säumen die Auffahrt. Da ich in den Ferien oft umgezogen bin, hatten wir oft eine lustige Tradition: Es gab chinesisches Essen an den Festtagen, da die meisten unserer Töpfe und Pfannen weggepackt waren. Ansonsten würden wir zusammen einen schönen Schinken genießen. Wir spielen ständig Weihnachtsmusik oder hören den Radiosender Delilah, um in Urlaubsstimmung zu kommen.
Nobel Lakaev: Nun, ich war seit über zehn Jahren nicht mehr an Weihnachten zu Hause, also waren meine Feiertagsfeiern an vielen verschiedenen Orten und mit vielen verschiedenen Freunden und Familien. Weihnachten in Australien ist mitten im Sommer, das ist schon etwas Besonderes. Nachdem wir unsere Geschenke am Weihnachtsmorgen geöffnet hatten, gingen wir alle an den Strand und verbrachten den Tag in der Sonne.
Wann haben Sie zuletzt mit Ihrer Familie feiern können? Als Künstler sind Sie ja normalerweise über die Feiertage sicher besonders im Einsatz.
Alexander Andison: Dies wird mein viertes Weihnachtsfest im Ausland sein. Zum Glück habe ich hier in Saarbrücken und in ganz Deutschland tolle Freunde gefunden, mit denen ich die Festtage und Ferien verbringen kann.
Montana Dalton: Ich konnte letztes Jahr mit meiner Familie Weihnachten
feiern. In der Tat, dieses Jahr bin ich das erste Mal weit weg von meiner Familie! Als ich aufwuchs, war ich von Mitte November bis Weihnachten oft damit beschäftigt, im ,,Nussknacker“zu spielen.
Nobel Lakaev: Ich habe Weihnachten zu Hause seit meinem 17. Lebensjahr nicht mehr gefeiert. Nachdem ich Australien verlassen hatte, um professioneller Tänzer zu werden, musste ich während der Ferienzeit oft auftreten oder proben, so dass es zu einem ganz normalen Gefühl geworden ist, um diese Zeit beschäftigt zu sein.
Wie würde Ihr Weihnachten in Saarbrücken aussehen, wenn kein Corona wäre?
Alexander Andison: Wenn Corona nicht wäre, hätte ich an den Feiertagen einen Auftritt im Theater gehabt.
Montana Dalton: Ich würde den Weihnachtsmarkt genießen, von dem mir jeder erzählt. Es ist traurig und enttäuschend, dass ich das dieses Jahr nicht erleben kann. Wenn Corona nicht wäre, hätten wir im Staatstheater am 26. Dezember einen Auftritt gehabt. Also wäre ich in Saarbrücken geblieben und hätte die Festtage mit meinen Freunden im Theater verbracht.
Nobel Lakaev: Zusammen mit vielen Freunden, mit vielen Umarmungen, Küssen und lauten Gesprächen.
Nun können Sie nicht mal auf der Bühne stehen, nach Hause können Sie aber ja auch nicht. Wie werden Sie die Feiertage verbringen?
Alexander Andison: Dieses Jahr werde ich zu Hause in Saarbrücken verbringen. Wir sind jetzt so daran gewöhnt, dass es einfach angenehm ist, hier im Saarland zu sein. Wir haben einen Weihnachtsbaum, ein paar Geschenke, und wir werden hoffentlich ein gutes Essen kochen. Fast wie zu Hause!
Nobel Lakaev: Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie ich die Ferien verbringen werde. Aber klar ist, dass ich viele Videoanrufe tätigen werde und hausgemachten Glühwein genieße.
Montana Dalton: Eine meiner besten Freundinnen, Maddy, ist im vergangenen Jahr ebenfalls nach Deutschland gezogen und wird nach Saarbrücken kommen, um die Ferien mit mir hier zu verbringen. Auch wenn wir nicht nach Hause können, bin ich von der Liebe meiner Kollegen und engen Freunde umgeben, um die Festtage hell und in gemütlicher Atmosphäre zu feiern.
„Wenn Corona nicht wäre, hätten wir im Staatstheater am 26. Dezember einen Auftritt gehabt.“Montana Dalton
„Nachdem wir unsere Geschenke am Weihnachtsmorgen geöffnet hatten, gingen wir alle an den Strand und verbrachten den Tag in der Sonne“Nobel Lakaev