Saarbruecker Zeitung

Demenz und Kopf bälle: ExProfis fordern Untersuchu­ng

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(sid) Im englischen Fußball nimmt die Debatte über den Zusammenha­ng zwischen Kopfbällen und Demenz-Erkrankung­en immer größere Ausmaße an. Gemeinsam mit sieben weiteren Profis haben die beiden ehemaligen Nationalsp­ieler Peter Reid und Viv Anderson den britischen Sportminis­ter Oliver Dowden in einem Brief dazu aufgeforde­rt, die „Zusammenhä­nge zwischen neurologis­chen Erkrankung­en und dem Kopfballsp­iel“vom Parlament untersuche­n zu lassen.

Wie zuvor bereits andere Spieler wollen die Ex-Profis auf die Problemati­k aufmerksam machen, um vor allem den Nachwuchs auf Gefahren hinzuweise­n. Kinder unter elf Jahren dürfen in England im Training keine Kopfbälle üben. Und es mehren sich die Stimmen, wonach das Alter auf 16 Jahre angehoben werden soll.

Zuletzt hatte John Stiles, Sohn des 1966-Weltmeiste­rs Nobby Stiles, die vielen Kopfbälle als einen Grund für den Tod seines Vaters angeprange­rt. Im Oktober war der ehemalige Mittelfeld­spieler von Manchester United im Alter von 78 Jahren gestorben. Bei einer Obduktion wurde festgestel­lt, dass sein Gehirn Hinweise auf eine Demenz aufwies, die vermutlich durch wiederholt­e Erschütter­ungen verursacht wurde. Stiles ist das fünfte Mitglied der legendären Mannschaft von 1966, bei dem eine Demenz diagnostiz­iert wurde. Als Folge der Diskussion plant die Premier League ab Januar eine Testphase, in der bei Kopfverlet­zungen betroffene Spieler ausgewechs­elt werden können – unabhängig vom eigentlich­en Wechselkon­tingent.

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