Iran beginnt mit höherer Urananreicherung
Der Iran hat seine Verstöße gegen das Atomabkommen von 2015 verschärft und mit der umstrittenen Erhöhung seiner Urananreicherung in der Atomanlage Fordo südlich von Teheran begonnen.
(ap) Der Iran verschärft seine Verstöße gegen das Atomabkommen von 2015. Präsident Hassan Ruhani habe die Atomanlage in Fordo angewiesen, Uran auf bis zu 20 Prozent spaltbaren Materials anzureichern, sagte Regierungssprecher Ali Rabiei am Montag. Zugleich beschlagnahmte der Iran einen Öltanker unter südkoreanischer Flagge. Israel drohte, es werde keine atomare Bewaffnung Irans zulassen.
Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA hatte der Iran schon vergangene Woche über seine Pläne informiert. Sie kündigte eine Stellungnahme von Generaldirektor Rafael Mariano Grossi an und erklärte, sie beobachte die Aktivitäten.
Im Atomabkommen mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland hatte der Iran zugesagt, auf eine höhere Urananreicherung zu verzichten und weitere Schritte zu unternehmen, die es dem Land unmöglich machen sollen, Atombomben zu bauen. Im Gegenzug wurden Wirtschaftssanktionen gegen die Islamische Republik aufgehoben.
Die USA sind jedoch 2018 aus dem Vertrag ausgestiegen und haben neue Wirtschaftssanktionen verhängt. Die übrigen Unterzeichner haben zwar erklärt, an dem Abkommen festzuhalten, doch hat der Iran seit 2018 gegen einzelne Bestimmungen des Vertrages verstoßen und die Urananreicherung über das darin festgelegte Maß von 3,67 Prozent hinaus auf 4,5 Prozent gesteigert.
Der Iran verlangt von den übrigen Unterzeichnerstaaten Hilfen, um die Wirkung der US-Wirtschaftssanktionen zu mindern. Die Anreicherung ist zudem ein Druckmittel gegen den gewählten US-Präsidenten Joe Biden, der sich bereiterklärt hat, dem Atomvertrag wieder beizutreten.