Saarländische Anti-Müll-Schilder im Wald bundesweit vorbildlich
(red) Die vom Saarforst-Landesbetrieb gemeinsam mit dem Umweltministerium entwickelten Hinweisschilder zu den Verrottungszeiten von Müll sind auch über die Grenzen des Saarlandes hinaus gefragt. 2020 habe es 24 Anfragen von verschiedenen Organisationen und Privatleuten aus anderen Bundesländern nach dem Motiv gegeben, teilte das Umweltministerium mit. „Wir wollen mit den Schildern verdeutlichen, wie lange selbst vermeintlich natürlicher Abfall, wie etwa eine Bananenschale braucht, um zu verrotten. Müll gehört nicht in unsere Wälder. Dort kann er das sensible Gleichgewicht der Natur empfindlich stören. Wir freuen uns sehr, dass unsere Kampagne auch andernorts so gut ankommt“, sagte Umweltminister Reinhold Jost.
So nutze etwa die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald auf Bundesebene aber auch auf Ebene der Länder Sachsen-Anhalt und Hessen die Grafik für ihre Öffentlichkeitsarbeit. Der Landesbetrieb Forst in Brandenburg habe Flyer damit aufgelegt. Die Stadt Landshut in Bayern präsentiere das Motiv in Schaukästen an der Isar. Der Ortsvorsteher von Türkismühle
möchte vergleichbare Schilder im Kommunalwald aufstellen. Von der Bloggerin aus dem Ruhrgebiet bis zur Greenpeace-Gruppe in Bielefeld würden die Schilder genutzt – und auch im Schulunterricht, hieß es.
Ob die Schilder Wirkung zeigen, ist schwer zu beurteilen. Aber: 2020 stagnierte die Menge an illegal im Staatswald entsorgten Müll, allerdings auf hohem Niveau. So hätten bis Ende November die Entsorgungskosten dafür mit rund 180 000 Euro in etwa aufVorjahresniveau gelegen. Obwohl in der Pandemie mehr Menschen den Wald zur Erholung nutzten. „Wer Müll – ob aus Nachlässigkeit oder mit Vorsatz – illegal im Wald hinterlässt oder gar gezielt verbringt, verhält sich im höchsten Maße asozial“, mahnt Jost. Müll gefährde nicht nur die Biodiversität und auch das Grundwasser, sondern belaste alle Steuerzahler durch hohe Entsorgungskosten. Müllsündern drohen daher empfindliche Geldstrafen. Daher lohne sich die Fahrt zum Wertstoffhof, wo das Meiste kostenlos entsorgt werden kann.