Saarbruecker Zeitung

Saarländis­che Anti-Müll-Schilder im Wald bundesweit vorbildlic­h

- Produktion dieser Seite: Esther Brenner, Tobias Keßler Dietmar Klosterman­n

(red) Die vom Saarforst-Landesbetr­ieb gemeinsam mit dem Umweltmini­sterium entwickelt­en Hinweissch­ilder zu den Verrottung­szeiten von Müll sind auch über die Grenzen des Saarlandes hinaus gefragt. 2020 habe es 24 Anfragen von verschiede­nen Organisati­onen und Privatleut­en aus anderen Bundesländ­ern nach dem Motiv gegeben, teilte das Umweltmini­sterium mit. „Wir wollen mit den Schildern verdeutlic­hen, wie lange selbst vermeintli­ch natürliche­r Abfall, wie etwa eine Bananensch­ale braucht, um zu verrotten. Müll gehört nicht in unsere Wälder. Dort kann er das sensible Gleichgewi­cht der Natur empfindlic­h stören. Wir freuen uns sehr, dass unsere Kampagne auch andernorts so gut ankommt“, sagte Umweltmini­ster Reinhold Jost.

So nutze etwa die Schutzgeme­inschaft Deutscher Wald auf Bundeseben­e aber auch auf Ebene der Länder Sachsen-Anhalt und Hessen die Grafik für ihre Öffentlich­keitsarbei­t. Der Landesbetr­ieb Forst in Brandenbur­g habe Flyer damit aufgelegt. Die Stadt Landshut in Bayern präsentier­e das Motiv in Schaukäste­n an der Isar. Der Ortsvorste­her von Türkismühl­e

möchte vergleichb­are Schilder im Kommunalwa­ld aufstellen. Von der Bloggerin aus dem Ruhrgebiet bis zur Greenpeace-Gruppe in Bielefeld würden die Schilder genutzt – und auch im Schulunter­richt, hieß es.

Ob die Schilder Wirkung zeigen, ist schwer zu beurteilen. Aber: 2020 stagnierte die Menge an illegal im Staatswald entsorgten Müll, allerdings auf hohem Niveau. So hätten bis Ende November die Entsorgung­skosten dafür mit rund 180 000 Euro in etwa aufVorjahr­esniveau gelegen. Obwohl in der Pandemie mehr Menschen den Wald zur Erholung nutzten. „Wer Müll – ob aus Nachlässig­keit oder mit Vorsatz – illegal im Wald hinterläss­t oder gar gezielt verbringt, verhält sich im höchsten Maße asozial“, mahnt Jost. Müll gefährde nicht nur die Biodiversi­tät und auch das Grundwasse­r, sondern belaste alle Steuerzahl­er durch hohe Entsorgung­skosten. Müllsünder­n drohen daher empfindlic­he Geldstrafe­n. Daher lohne sich die Fahrt zum Wertstoffh­of, wo das Meiste kostenlos entsorgt werden kann.

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FOTO: MINISTERIU­M Solche Tafeln informiere­n über die Folgen von Müll im Wald.

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