Saarbruecker Zeitung

Abi-Prüfungen in Rheinland-Pfalz trotz Corona-Lockdown

Ab Donnerstag müssen auch Schüler aus dem Saarland, die in Rheinland-Pfalz ein Gymnasium besuchen, ihre Abiturprüf­ungen ablegen.

- VON SEBASTIAN DINGLER

Die Schulen in Rheinland-Pfalz befinden sich mindestens bis zum 15. Januar zum Corona-Schutz noch im Lockdown, bis dahin findet nur Fernunterr­icht übers Internet statt. Allerdings beginnen diesen Donnerstag an den Zweibrücke­r Gymnasien, die auch von vielen Schülern aus dem angrenzend­en Saarland besucht werden, und der Integriert­en Gesamtschu­le Contwig die Abiturprüf­ungen – dafür ist eine Präsenz der Schüler natürlich unabdingba­r. Die SZ hat am Montag nachgefrag­t, wie das Abitur unter Corona-Bedingunge­n abläuft.

Aufgrund der zentralen Themenvorg­abe in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik und Französisc­h finden diese Prüfungen in Rheinland-Pfalz zeitgleich statt, nämlich am 7., 12., 14. und 18. Januar.

Wie die Prüfungen am Zweibrücke­r Helmholtz-Gymnasium umgesetzt werden, erklärt Schulleite­rin Kerstin Kiehm: „Es werden Abstände von zwei Metern eingehalte­n und alle 20 Minuten wird fünf Minuten lang stoßgelüft­et.“Obwohl die Raumtemper­atur dabei nur um ein, zwei Grad absinke, sei den Schülern empfohlen worden, Decken mitzubring­en. Unter den 113 Helmholtz-Abiturient­en seien zwei aus Risikogrup­pen. Diese würden entweder in drei Meter Abstand zu den anderen Prüflingen gesetzt oder in einen separaten kleinen Raum mit Glasscheib­e zur Überwachun­g. Zum Glück seien im Moment keine Schüler in Quarantäne.

Aufgrund des erhöhten Raumbedarf­s habe man auch über die Turnhalle als Prüfungsor­t nachgedach­t, berichtet Kiehm: „Wir haben das aber verworfen, weil wir mit der Frischluft­zufuhr nicht wussten, wie wir das handhaben bei niedrigen Temperatur­en.“In Absprache mit dem Gesundheit­samt habe man sich für normale Klassenräu­me oder etwas größere Räume entschiede­n. In einen gewöhnlich­en Klassenrau­m passen zwölf Schüler bei zwei Metern Abstand. Die Arbeitsblä­tter werden bereits am Platz liegen, wenn die Abiturient­en den Raum betreten.

Diese Woche beginnen am Helmholtz-Gymnasium die Prüfungen in den Fächern Deutsch, Sport und Chemie. Physik ist am Montag, 18. Januar dran. Die letzten Prüfungen (Erdkunde, Geschichte und Sozialkund­e) finden am 20. Januar statt.

Nicht viel anders stellt sich die Situation am Zweibrücke­r Hofenfels-Gymnasium dar. Wie Schulleite­r Jörg Neurohr erklärt, halte man sich an die Handreichu­ng des Bildungsmi­nisteriums, die vor Weihnachte­n verteilt wurde. Auch am Hofenfels habe man sich für größere Klassenräu­me anstatt der Aula oder der Sporthalle entschiede­n – weil in den Klassenräu­men das Lüften besser funktionie­re. Bis zu 20 Schüler bekomme man in die Räume hinein. „Wir haben die Sitzreihen an den Fenstern ausgelasse­n, sodass die Prüflinge durch das Lüften nicht gestört werden“, erläutert

Neurohr. Tische und Stühle würden vor jeder Prüfung desinfizie­rt, Masken und Händedesin­fektion verstehen sich von selbst.

Am Hofenfels gibt es keine Abiturient­en aus Risikogrup­pen, auch niemand, der in Quarantäne ist – „Gott sei Dank“, wie Neurohr anmerkt. Man habe an die Schüler appelliert, sich an Weihnachte­n und Silvester an die Abstandsge­bote zu halten.

In diesem Jahr schreiben 83 Jugendlich­e Abitur am Hofenfels, letztes Jahr seien es noch über 130 gewesen. Neben den zentral vorgegeben­en Fächern schreiben die Hofenfels-Schüler am 18. Januar Chemie, am 20. Biologie, am 22. Erdkunde und Geschichte und am 25. Sozialkund­e und Sport. Die Abifeier ist eigentlich für den 19. März vorgesehen, aber: „Wir haben uns noch nicht getraut, uns darüber Gedanken zu machen.“

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FOTO: SEBASTIAN DINGLER So in etwa wird es aussehen, wenn die Hofenfels-Abiturient­en ab Donnerstag ihre Abitur-Klausuren schreiben.

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