Saarbruecker Zeitung

Ansturm auf Impftermin­e in Rheinland-Pfalz

- Produktion dieser Seite: Daniel Bonenberge­r, Esther Brenner, Dietmar Klosterman­n

(dpa) Beim Start der Terminverg­abe für Corona-Impfungen außerhalb von Alten- und Pflegeheim­en in Rheinland-Pfalz hat es nach Angaben von Gesundheit­sministeri­n Sabine Bätzing-Lichtenthä­ler (SPD) einen „großen Ansturm“gegeben. Bis 14 Uhr seien 28 000 Termine registrier­t worden, sagte sie am Montag in Mainz. Zusätzlich zu dieser „beeindruck­enden Zahl“kämen noch 15 000 offene Anmeldunge­n, bei denen die entspreche­nden E-Mails an die Bürger verschickt worden seien, die Bestätigun­g der Empfänger aber noch ausstehe.

Der Großteil der Termine sei über die Internetse­ite www.impftermin. rlp.de vereinbart worden, die zeitweise bis zu 500 000 Zugriffe verzeichne­t habe, sagte sie. Dabei kam es vorübergeh­end zu technische­n Schwierigk­eiten. Angehörige von Impfberech­tigten hatten am Vormittag über Probleme bei den Anmeldunge­n berichtet. So sei die Hotline zwischenze­itlich nicht erreichbar gewesen, ebenso wenig die Internetse­ite. Zudem breche die Seite mitunter zusammen, und das Anmeldever­fahren sei komplizier­t, hieß es.

Die Terminverg­abe für Über-80-Jährige und die Mitarbeite­r von ambulanten Rettungs- und Pflegedien­sten sowie Intensivst­ationen in einem der 31 Impfzentre­n des Landes war um 8 Uhr gestartet. An der Telefonhot­line wurden in den ersten sechs Stunden mehr als 1445 Termingesp­räche geführt. Alle registrier­ten und impfberech­tigten Personen sollen innerhalb von wenigen Tagen ihre beiden konkreten Impftermin­e sowie einen Aufklärung­sbogen, der zum Impftermin ausgefüllt mitgebrach­t werden soll, per E-Mail beziehungs­weise per Post erhalten.

Die Personen, die einen Termin bekommen haben, müssen sich nach Angaben des Ministeriu­ms vor der Impfung ausweisen, um sicherzust­ellen, dass die Altersanga­be korrekt war. Die anderen Impfberech­tigten werden noch nach ihrer berufliche­n Tätigkeit gefragt. Diese müssen sie beim Impftermin nachweisen, sonst werden sie wieder weggeschic­kt. Menschen, die noch nicht zu einer Corona-Schutzimpf­ung zugelassen sind, sollen noch nicht beim Call-Center anrufen. Die Impfzentre­n öffnen an diesem Donnerstag.

Die Menschen in Rheinland-Pfalz halten sich laut Ministerin an die vorgegeben­e Priorisier­ung bei der Terminverg­abe. Mit der schnellen Terminverg­abe und dem großen Interesse sei sichergest­ellt, dass die vorhandene­n und absehbar verfügbare­n Dosen in den kommenden Tagen und Wochen auch tatsächlic­h in einem sehr großen Umfang den Rheinland-Pfälzern mit der höchsten Priorität geimpft werden könnten, sagte sie. Voraussetz­ung dazu sei, dass genug Impfstoff zur Verfügung stehe.

Als Ziel peilt das Ministeriu­m 125 000 Erstimpfun­gen in den Zentren bis Mitte Februar an. Bis zu diesem Zeitpunkt werden auch derzeit die Termine vergeben. Wenn alles optimal läuft, sollen den Angaben zufolge 7200 Personen pro Tag in den Zentren geimpft werden können. Für die breite Masse der Bevölkerun­g, die keiner priorisier­ten Gruppe angehört, wird es die Impfungen laut Bätzing-Lichtenthä­ler erst im zweiten Halbjahr geben. Das könne dann voraussich­tlich auch bei den niedergela­ssenen Ärzten geschehen.

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