Darmstadts Mathildenhöhe will Weltkulturerbe werden
(dpa) Die Hoffnungen waren groß, dann machte die Corona-Pandemie Darmstadt einen Strich durch die Rechnung. Eigentlich sollte über das Prestigeprojekt der Stadt, die Bewerbung um den Unesco-Welterbe-Titel für das Ensemble der Mathildenhöhe, Mitte 2020 im chinesischen Fuzhou entschieden werden. Abgesagt, wie so vieles in der Corona-Krise. Nun blicken die Macher mit Spannung auf den kommenden Sommer. Dann soll das Unesco-Welterbekomitee über die Bewerbung entscheiden. Derzeit umfasst die Liste des Unesco-Welterbes 1121 Kultur- und Naturstätten in 167 Ländern, 46 davon liegen in Deutschland, davon wiederum sechs in Hessen.
Die Gesamtsanierung der denkmalgeschützten Gebäude werde bis dahin aber noch nicht komplett abgeschlossen sein. Wegen der Pandemie habe es einige Unterbrechungen gegeben.
2011 hatte Darmstadt sein Interesse für eine Welterbebewerbung angemeldet. Insgesamt fließen mehr als 40 Millionen Euro in das vom Jugendstil geprägte Ensemble, der Löwenanteil aus der Stadtkasse. Die Macher sehen die Mathildenhöhe als ein Ensemble, das es so weltweit nicht gibt. Es sei nicht der reine Jugendstil, sondern mit Linien der Sachlichkeit des Bauhauses einen Schritt weiter. Der hessische Großherzog Ernst Ludwig hatte den neuen Stadteil im ausgehenden 19. Jahrhundert errichten lassen und als Architekten Joseph Maria Olbrich, Peter Behrens und fünf weitere Künstler dafür engagiert.