Saarbruecker Zeitung

Zwei Modelle sind schon vom Tisch

Saarländis­cher Fußball-Verband und seine Vereine müssen auf Rückkehr des Spielbetri­ebs noch warten.

- VON PHILIPP SEMMLER

Das Interesse war riesengroß: Rund 330 der 360 Vereine im Saarländis­chen Fußball-Verband (SFV) verfolgten im Dezember die Videokonfe­renzen, in denen die fünf Szenarien vorgestell­t wurden, wie die coronabedi­ngt unterbroch­ene Saison in den Spielklass­en von der Saarlandli­ga an abwärts fortgesetz­t werden kann (die SZ berichtete). Die Szenarien gehen von unterschie­dlichen Starttermi­nen aus. An diesem Dienstag aber werden zwei der fünf Modelle gestrichen.

Modell 1 (die komplette Saison wird gespielt) und Modell 2 (Vorrunde wird mit vorgelager­ten Nachholter­minen beendet, danach Aufstiegsu­nd Platzierun­gsrunde) gehen von einem „Restart“des Spielbetri­ebs am 14. Februar 2021 aus. Da der Verband den Vereinen vier Wochen Vorbereitu­ngszeit gewähren will, müsste für diese beiden Vorschläge ein uneingesch­ränkter

Trainingsb­etrieb ab dem 15. Januar erlaubt sein. „Wenn am 15. Januar nicht trainiert werden kann, fallen diese beiden Modelle automatisc­h unter den Tisch“, erklärt der Vorsitzend­e des Verbandssp­ielausschu­sses, Josef Kreis. Dass die Politik den Lockdown über dieses Datum hinaus verlängert, gilt als sicher.

So bleiben drei Szenarien für die Saisonfort­setzung übrig. Modell 3 sieht – ebenso wie Modell 2 – einen Abschluss der Vorrunde und danach eine Auf- und Abstiegsru­nde vor. Mit dem Unterschie­d, dass hier später wieder gespielt wird (7. März) und Nachholspi­ele aus dem Herbst 2020 unter der Woche nachgeholt werden müssen. „Hier wären wir zeitlich flexibel und könnten auch noch zwei oder drei Wochen später starten“, erläutert Kreis.

Die Modelle 4 und 5 sehen vor, dass nur die Vorrunde zu Ende gespielt wird. Sie unterschei­den sich lediglich durch die Terminieru­ng der Nachholspi­ele aus dem Herbst – und dem Datum des letzten Spieltags. Bei Modell 4 würde der Spielbetri­eb am 5. April beginnen, die nachzuhole­nden Begegnunge­n würden unter der Woche ausgetrage­n.

Beim letzten Modell wären die Nachholpar­tien vorgelager­t (ab 1. April). Teams ohne Nachholspi­ele würden am 25. April starten. Bei Modell 4 (geplanter letzter Spieltag am 23. Mai) wäre ein späterer Beginn als der 5. April ebenfalls denkbar.

Die Vereine konnten nach den Videokonfe­renzen einen Fragebogen ausfüllen, in dem sie beantworte­n, welches Modell sie bei einem Start im Februar oder April präferiere­n. Zudem wurde abgefragt, ob die Clubs die Durchführu­ng der Aufstiegss­piele der Tabellenzw­eiten wünschen. „Die Auswertung läuft gerade, die Ergebnisse werden in den kommenden Tagen veröffentl­icht“, erklärt Kreis. Ursprüngli­ch war angedacht, ebenfalls abzufragen, ob die „normale“Abstiegsre­gel gelten soll oder ob eine vermindert­e Zahl an Absteigern gewünscht wird. Davon ist der Verband wieder abgerückt. Er hat sich für die „normale“Abstiegsre­gel entschiede­n. „Ein vermindert­er Abstieg würde kommende Saison zu aufgebläht­en Ligen führen“, sagt Kreis.

Welches Modell letztendli­ch zum Einsatz kommt, hängt nun nicht nur vom Votum der Vereine ab, sondern vor allem vom „grünen Licht“der Politik für eine Wiederaufn­ahme des Amateurspo­rts.

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FOTO: RUPPENTHAL Die Tore müssen noch nicht wieder aufgebaut werden – auch nicht hier in Lisdorf. Die Rückkehr des Amateurfuß­balls wird noch dauern.
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FOTO: BRÜCKER Josef Kreis ist der Spielaussc­huss-Vorsitzend­e des SFV.

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