Prinz Harry, Meghan und ein Jahr „Megxit“
Beziehungsstatus: Es ist kompliziert. Seit einem Jahr gehen das Königshaus und das Promi-Paar Harry und Meghan getrennte Wege. Ein Wiedersehen mit der Queen steht, auch wegen Corona, in den Sternen.
Vor einem Jahr haben sich Prinz Harry und seine Frau Herzogin Meghan entschieden, Abstand vom britischen Königshaus zu nehmen. Was hat der sogenannte „Megxit“verändert?
(dpa) Wie ein Schlag traf die Nachricht das britische Königshaus: Prinz Harry und seine Frau, Herzogin Meghan, machen Schluss. Goodbye, royales Leben mit Verantwortung und Verpflichtungen. Hello, Privatleben mit Selbstständigkeit und eigener Meinung. „Nach vielen Monaten des Nachdenkens und der Diskussionen haben wir uns entschieden, in dieser Institution eine neue fortschrittliche Rolle für uns zu finden“, schrieben Harry und Meghan Anfang 2020 bei Instagram. An diesem Freitag ist es ein Jahr her, dass die beiden ankündigt haben, sich von ihren royalen Pflichten zurückziehen und auf eigenen Beinen stehen zu wollen.
Der Megxit, wie der Abschied in Anlehnung an den Brexit schnell genannt wurde, passt nur zu gut in das königliche annus horribilis, das
Schreckensjahr 2020. Königin Elizabeth II., Harrys Großmutter, droht den beiden sogar mit dem endgültigen Bruch. Mittlerweile wohnen Meghan und Harry mit Sohn Archie in Kalifornien. Die royale Familie trennt also ein Ozean. Und gefühlt eine Welt.
Sinn des Megxit war es, die Dinge anders zu machen, als es normalerweise für Royals üblich ist. Bei der US-Wahl berichteten etwa zahlreiche amerikanische Medien, als die 39-jährige Meghan ihren Stimmzettel in die Wahlurne geworfen hatte. Mitglieder der königlichen Familie geben traditionell bei Wahlen keine Stimme ab – sie haben keine eigene Meinung zu haben.
Schirmherrschaft hier, Spendenaufruf da: Wohltätige Projekte gehören zu den Kernaufgaben eines Royals. Die soziale Ader wollen sich Harry und Meghan erhalten. Unter dem Dach ihrer gemeinnützigen Organisation Archewell wollen sie Bildungsprogramme und Initiativen mit Fokus auf Themen zu Gesundheit und allgemeinem Wohlbefinden bündeln.
Ihrem Ziel, finanziell auf eigenen Beinen zu stehen, dürften Harry und Meghan ein deutliches Stück näher gekommen zu sein. Dafür sorgen millionenschwere Deals mit den Streaming-Plattformen Netflix und Spotify, auf denen sie Filme, Serien und Podcasts herausbringen wollen. Kritiker betonen, dass die Deals keinesfalls selbst erarbeitet seien – ohne den berühmten Namen und den Promi-Status wären sie kaum vorstellbar.
Ähnlich wie beim Brexit gibt es auch beim Megxit eine Übergangsphase. Die Einigung mit dem Königshaus sah vor, nach einem Jahr den Prozess zu bewerten und zu vereinbaren, wie es weitergeht. Dabei geht es etwa darum, dass das Paar auf die lukrative Marke „Sussex Royal“und die Anrede „Königliche Hoheit“verzichtet. Palast-Insider mutmaßten jedoch bereits, mit den Netflix- und Spotify-Deals sei eine Rückkehr in die Reihen der Royals nahezu ausgeschlossen. Auf Dauer könne das Paar sich eben nicht das Beste aus zwei Welten herauspicken, so Kritiker. Bereits seit Jahren liefern sich Harry und Meghan einen erbitterten Streit mit der Boulevardpresse. Die Fehde gilt sogar als einer der Hauptgründe für den Abgang des Paares. In einem Statement erinnerte Harry an den Tod seiner Mutter Prinzessin Diana, die ebenfalls unter der Dauerbeschattung der Paparazzi und Hofreporter gelitten hatte. „Ich habe meine Mutter verloren und nun sehe ich, wie meine Frau zum Opfer der gleichen mächtigen Kräfte wird“, schrieb der Prinz. Immer wieder hatten auch Meghans Hautfarbe und ihre afro-amerikanischen Wurzeln in der Presse eine Rolle gespielt, teilweise mit rassistischen Untertönen. Mehrfach hatten Harry und Meghan auch gegen einzelne Medien geklagt. Corona hat den Abgang des Paares zu einem harten Megxit gemacht: Auch über Weihnachten war ein Wiedersehen nicht möglich. Wann eine Reise in die alte Heimat infrage kommt, dürfte in den Sternen stehen.
„Ich habe meine Mutter verloren und nun sehe ich, wie meine Frau zum Opfer der gleichen mächtigen Kräfte wird.“
Prinz Harry