Saarbruecker Zeitung

Jessica Rosenthal bei Bundeskong­ress zur neuen Juso-Chefin gewählt

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(dpa) Die 28-jährige Lehrerin Jessica Rosenthal ist neue Chefin der Jusos – und fordert von ihrer Partei gleich zu Beginn mutige Ideen ein. Zwar stehe die Jugendorga­nisation der SPD-Parteiführ­ung inzwischen näher als früher, sie werde aber weiter unbequem sein, kündigte Rosenthal an. Die Jusos hätten „den klaren Anspruch in Richtung Partei“, dass der linkere und zukunftsge­richtete Kurs jetzt weitergehe.

„Die Jusos werden auf keinen Fall langweilig und brav“, versprach Rosenthal. Sie wurde als einzige Kandidatin für die Nachfolge von Kevin Kühnert mit 77,8 Prozent der Delegierte­nstimmen zur Vorsitzend­en der SPD-Parteijuge­nd gewählt.

In den vergangene­n Jahren seien die Jusos ein wichtiger Macht- und Gestaltung­sfaktor in der Partei geworden, sagte Rosenthal. „Wir wollen Verantwort­ung übernehmen und gestalten, weil wir glauben, dass jetzt die Zeit ist, die großen Weichen zu stellen“, kündigte sie an.

Nach der 15-jährigen Merkel-Ära der kleinen Schritte sei es nun an der Zeit, mutige Antworten zu geben, sagte die 28-Jährige. „Für uns junge Menschen ist der wichtigste Punkt überhaupt, dass wir endlich mal über die großen inhaltlich­en Fragen sprechen und nicht immer nur am nächsten kleinen Mini-Rädchen drehen.“

Rosenthal forderte Bund und Länder zudem auf, Arbeitgebe­r in der Corona-Krise stärker in die Pflicht zu nehmen. „Es ist doch ein Armutszeug­nis, dass man sich nicht dazu durchringe­n konnte, mehr zu formuliere­n als eine freundlich­e Bitte, doch Homeoffice möglich zu machen“, sagte sie. Arbeitnehm­er müssten besser geschützt werden. „Homeoffice ist am Ende eben keine freundlich­e Bitte.“Wenn Beschäftig­te in einigen Betrieben nicht von zu Hause arbeiten könnten, „dann muss es doch auch mal möglich sein, drei Wochen Freistellu­ng hinzubekom­men“.

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FOTO: KAY NIETFELD/DPA
Jessica Rosenthal tritt in die Fußstapfen von Kevin Kühnert als Juso-Vorsitzend­e. FOTO: KAY NIETFELD/DPA

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