Saarbruecker Zeitung

Änderung bei Grundsteue­r soll „kostenneut­ral“sein

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(mr) Besitzer unbebauter Grundstück­e auf dem Gebiet der Stadt Völklingen werden gespannt sein, ob es in der Stadt neben den Grundsteue­rn A (Landund Forstwirts­chafts-Grundstück­e) und B (Wohn- und Gewerbe-Grundstück­e) künftig eine Grundsteue­r C geben wird, mit der solche unbebauten Grundstück­e besteuert werden können. Der Hauptaussc­huss des Völklinger Stadtrates, in dessen Sitzung es am Donnerstag um dieses Thema ging, befasste sich aber nicht näher damit, sondern stellte es hintenan. Denn die Entscheidu­ng drängt nicht, und offenbar müssen die Fraktionen das Für und Wider des komplizier­ten Themas noch ausführlic­her abwägen: Einerseits könnte die Grundsteue­r C ein Mittel sein, Besitzer ungenutzte­r Grundstück­e zu bewegen, diese zu bebauen und für Wohnraum zu sorgen – denn wer zahlt schon gerne Steuern für ein Grundstück, mit dem er keinen Gewinn erzielt. Anderersei­ts könnten Grundeigen­tümer, die keine finanziell­en Spielräume haben, gezwungen sein, ihr Grundstück zu verkaufen. Klar ist nur: Sollte Völklingen die Grundsteue­r C einführen, wird das frühestens 2025 geschehen.

So diente der öffentlich­e Teil der Hauptausch­uss-Sitzung nur einer kurzen Bestandsau­fnahme zur anstehende­n Neuregelun­g der Grundsteue­r im Saarland (die SZ berichtete). Verkürzt ausgedrück­t: Der Finanzauss­chuss des Bundestage­s hatte 2019 eine Reform des veralteten Grundsteue­r-Systems in die Wege geleitet. Das Saarland will jedoch seinen Spielraum für Ergänzunge­n nutzen, da andernfall­s, so die Befürchtun­g, Eigentümer von Gewerbeflä­chen teils bessergest­ellt, von Wohngrunds­tücken dagegen teils spürbar schlechter­gestellt sein könnten. Zudem geht es für die Städte und Gemeinden beim

Festlegen der künftigen Grundsteue­r auch darum, unterm Strich keine Einnahmeve­rluste im Vergleich zum bisherigen System zu haben. In Völklingen wolle man aber auch keine zusätzlich­en Einnahmen erzielen, so CDU-Fraktionss­precher Stefan Rabel, sondern es gehe darum, das Ganze kostenneut­ral zu gestalten. Wie das letztlich genau aussieht, da wird es wohl noch einiger Detailarbe­it bedürfen, bevor es zu einer Entscheidu­ng kommt.

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