Saarbruecker Zeitung

Leon Holzapfel ist ein Talent am Herd

Der 20-Jährige beendete seine Koch-Lehre als Landesbest­er. Jetzt will er ein Wissen außerhalb Deutschlan­ds erweitern.

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Im Sternerest­aurant von Cliff Hämmerle, dem saarländis­chen Fernsehkoc­h in Blieskaste­l, hat Leon Holzapfel den Koch-Beruf erlernt. Die Ausbildung muss gut gewesen sein, denn der junge Sulzbacher schloss als Landesbest­er seine Ausbildung ab.

Dafür zeichnete ihn die Industrieu­nd Handelskam­mer besonders aus. Normalerwe­ise schließt sich der saarländis­che Ministerpr­äsident mit einer Ehrung an. Im Corona-Jahr kam die Urkunde aus der Staatskanz­lei nur mit der Post.

„Nach der Schule habe ich mir überlegt, was ich machen soll. Da ich gerne koche und ich ohnehin eine handwerkli­che Ausbildung machen wollte, habe ich mich als Koch beworben“, sagt Holzapfel.

Der 20-jährige gebürtige Sulzbacher sammelte vom Start an wichtige Erfahrunge­n: „Ich habe schon vor meiner Lehre gerne gekocht. In meiner Ausbildung habe ich dann gemerkt, dass es mir noch viel mehr Spaß macht, als ich dachte.“

Auf das Restaurant in Blieskaste­l wurde der 20-Jährige durch einen Zeitungsar­tikel aufmerksam. Hämmerles Restaurant ist eben nicht nur wegen des Michelin-Sterns eine bekannte Adresse in der Region.

„In der Ausbildung fängt man mit den Grundlagen an“, sagt Holzapfel, „zuerst lernt man natürlich etwa Kartoffeln zu schälen. Im Laufe der Ausbildung wird es mehr, und irgendwann übernimmt man selbst einen Posten im Team.“Man wachse hinein und werde zum Teil der Küchenmann­schaft.

In der Berufsschu­le gibt es neben Fächern wie Deutsch und Religion auch fachprakti­schen Unterricht. „Der Unterricht ist nicht unglaublic­h schwer. Man lernt interessan­te Sachen, zum Beispiel über die Geschichte des Kochens.“Das Ziel, landesbest­er Azubi zu werden, hatte Leon Holzapfel keineswegs. Ganz von der Hand zu weisen war das Ansinnen aber auch nicht.

„Ich habe in einem guten Betrieb gelernt, in dem man auch gefördert wird. Also haben wir schon überlegt, dass die Möglichkei­t besteht, Landesbest­er zu werden.“Wegen Corona seien die letzten Wochen der Berufsschu­le ausgefalle­n. „Obwohl der Unterricht nicht stattfand, haben unsere Lehrer Arbeitsmat­erial per E-Mail geschickt und unsere Fragen beantworte­t.“

Für den 20-Jährigen war viel schlimmer, vor der Prüfung nicht regelmäßig kochen zu können. „Da wir wegen Corona nicht mehr regelmäßig auf der Arbeit waren und nicht in der Küche standen, ging die Routine verloren, und das war kurz vor der Prüfung natürlich nicht gut.“

Nach der Ausbildung ist der Sulzbacher nach Wien gezogen: „Mein Ziel ist es jetzt, erst mal Berufserfa­hrung zu sammeln und in meinem neuen Team Fuß zu fassen. Aber ich will mein Wissen noch mehr vertiefen. Vielleicht mache ich noch meinen Meister oder besuche eine Berufsschu­le in Frankreich. Langfristi­g gesehen wäre es natürlich schön, irgendwann selbststän­dig zu sein.“

Er suche internatio­nale Erfahrung und will als Koch noch weiterkomm­en. Auch in seiner Freizeit lässt Leon Holzapfel das Essen nicht los. „Eines meiner größten Hobbys ist das Essen. Ich liebe es, neue Restaurant­s und Küchen zu entdecken oder einfach über den Markt zu gehen und Neues zu probieren.“

Der 20-Jährige findet es schade, dass das Saarland die Gastronomi­e nicht so als Aushängesc­hild benutzt, wie es das könnte: „Wir haben so viele und gute Küchen und auch einige mit Michelin-Stern. Wenn man damit mehr werben würde, würden auch mehr Leute auf die Idee kommen, Koch zu lernen, und wir hätten keinen Fachkräfte­mangel.“Die Gastronomi­e des Saarlandes ist nach seiner Meinung das wichtigste Aushängesc­hild des Landes. Hier habe das Saarland eine Spitzenste­llung.

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