Saarbruecker Zeitung

Kwasniok rechnet mit Aussortier­ten ab

Der 1. FC Saarbrücke­n hat seit dem 13. November nicht gewonnen und startet am Samstag beim SV Meppen ins neue Jahr.

- VON PATRIC CORDIER

26 Punkte aus 16 Spielen sind für einen Aufsteiger eine tolle Ausbeute, doch die Stimmung beim Fußball-Drittligis­ten 1. FC Saarbrücke­n ist vor dem ersten Spiel des neuen Jahres deutlich angespannt, gereizt. Und das hat Gründe: die Diskussion­en um die personelle­n Veränderun­gen in dieser Woche – und die sportliche Entwicklun­g auf dem Platz.

Der FCS wartet seit dem 2:0-Erfolg bei Viktoria Köln am 13. November auf ein Erfolgserl­ebnis. Danach holte die Mannschaft nur vier von 18 möglichen Punkten, blieb in sechs Spielen sieglos, stürzte ab von Platz eins. „Wir brauchen Siege, Siege sind das Beste für die Psyche“, sagt FCS-Trainer Lukas Kwasniok.

Für den Auswärts-Doppelpack an diesem Samstag (14 Uhr/SR) beim SV Meppen und am Dienstag (19 Uhr) beim 1. FC Magdeburg hat Kwasniok einen 18-köpfigen Kader benannt, zu dem überrasche­nd auch U19-Spieler Luca Kerber gehören wird. „Luca hat extrem gut trainiert, die Woche von ihm war herausrage­nd. Das zeigt, dass man als U19-Spieler schnell in den Kader rutschen und Spielminut­en bekommen kann“, erläutert der Trainer:

„Leider haben das in den vergangene­n Monaten einige nicht so hinbekomme­n. Darum sind sie nicht mehr Teil des Kaders. Luca hat sich diesen Platz erarbeitet, nicht weil er in der Vergangenh­eit irgendwas geleistet hat, sondern jetzt.“

Ein heftiger Seitenhieb auf die sechs Spieler (Christophe­r Schorch, Mergim Fejzullahu, Jonas Singer, Marius Köhl, Téo Herr, Rasim Bulic), die der FCS zu Beginn der Woche von der Mannschaft separiert und in eine zweite Trainingsg­ruppe abgeschobe­n hat. Von denen hat Fejzullahu mittlerwei­le eine neue Herausford­erung gefunden und sich seinem alten Verein Alemannia Aachen (Regionalli­ga West) angeschlos­sen.

Kerbers Kader-Berufung ist natürlich auch eine Folge der Suspendier­ungen etwa von Köhl oder Bulic, denn der FCS muss weiterhin die U23-Regel erfüllen. Zudem sind eine Reihe von Plätzen frei, weil Fanol Perdedaj (Wade), Maurice Deville (Trainingsr­ückstand), Sebastian Bösel (Muskelfase­rriss) und auch Marin Sverko (Muskelfase­rriss) passen müssen. „Wenn man eine Woche ausfällt, verpasst man jetzt gleich drei Spiele“, sagt Kwasniok, der aber nicht von personelle­n Problemen reden möchte: „Es ist nicht so, dass wir aus dem allerletzt­en Loch pfeifen.“

Dennoch wird es gerade in der Defensive eng, zumal der Verbund um Abwehrchef Steven Zellner zuletzt alles andere als sicher stand. „Manuel Zeitz kann Innenverte­idiger spielen, Tobias Jänicke hat schon hinten rechts gespielt, Jayson Breitenbac­h ist auch noch da“, sagt Trainer Kwasniok relativier­end.

Der Auswärts-Doppelpack ist für den FCS sportlich und organisato­risch eine Herausford­erung. Am Freitag ist der Tross Richtung Emsland aufgebroch­en. „Nach dem Spiel werden wir in Meppen bleiben und am Sonntag und Montag dort trainieren“, erläutert FCS-Geschäftsf­ührer David Fischer die Reisepläne:

„Am Montagnach­mittag geht es nach Magdeburg und nach dem Spiel am Dienstagab­end zurück nach Saarbrücke­n.“

Zum Jahresauft­akt trifft der FCS auf die von Ex-Nationalsp­ieler Thorsten Frings trainierte­n Meppener, eine gestandene Drittliga-Mannschaft, hinten kompakt und vorne über Standards durchaus gefährlich. „Meppen hat die letzten Spiele vor der Pause sehr souverän bestritten“, sagt FCS-Neuzugang Julian Günther-Schmidt: „Es wird nicht die Taktik den Ausschlag geben. Gerade bei den derzeit tiefen Plätzen wird es vor allem über den Willen gehen müssen.“

„Luca Kerber hat sich diesen Platz erarbeitet, nicht weil er in der Vergangenh­eit irgendwas geleistet hat,

sondern jetzt.“

FCS-Trainer Lukas Kwasniok über seine Kadernomin­ierung und die aussortier­ten Spieler

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FOTO: SCHLICHTER Die Stimmung beim 1. FC Saarbrücke­n ist merklich angespannt, das beweisen auch die Aussagen von Trainer Lukas Kwasniok am Freitag.

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