Kwasniok rechnet mit Aussortierten ab
Der 1. FC Saarbrücken hat seit dem 13. November nicht gewonnen und startet am Samstag beim SV Meppen ins neue Jahr.
26 Punkte aus 16 Spielen sind für einen Aufsteiger eine tolle Ausbeute, doch die Stimmung beim Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken ist vor dem ersten Spiel des neuen Jahres deutlich angespannt, gereizt. Und das hat Gründe: die Diskussionen um die personellen Veränderungen in dieser Woche – und die sportliche Entwicklung auf dem Platz.
Der FCS wartet seit dem 2:0-Erfolg bei Viktoria Köln am 13. November auf ein Erfolgserlebnis. Danach holte die Mannschaft nur vier von 18 möglichen Punkten, blieb in sechs Spielen sieglos, stürzte ab von Platz eins. „Wir brauchen Siege, Siege sind das Beste für die Psyche“, sagt FCS-Trainer Lukas Kwasniok.
Für den Auswärts-Doppelpack an diesem Samstag (14 Uhr/SR) beim SV Meppen und am Dienstag (19 Uhr) beim 1. FC Magdeburg hat Kwasniok einen 18-köpfigen Kader benannt, zu dem überraschend auch U19-Spieler Luca Kerber gehören wird. „Luca hat extrem gut trainiert, die Woche von ihm war herausragend. Das zeigt, dass man als U19-Spieler schnell in den Kader rutschen und Spielminuten bekommen kann“, erläutert der Trainer:
„Leider haben das in den vergangenen Monaten einige nicht so hinbekommen. Darum sind sie nicht mehr Teil des Kaders. Luca hat sich diesen Platz erarbeitet, nicht weil er in der Vergangenheit irgendwas geleistet hat, sondern jetzt.“
Ein heftiger Seitenhieb auf die sechs Spieler (Christopher Schorch, Mergim Fejzullahu, Jonas Singer, Marius Köhl, Téo Herr, Rasim Bulic), die der FCS zu Beginn der Woche von der Mannschaft separiert und in eine zweite Trainingsgruppe abgeschoben hat. Von denen hat Fejzullahu mittlerweile eine neue Herausforderung gefunden und sich seinem alten Verein Alemannia Aachen (Regionalliga West) angeschlossen.
Kerbers Kader-Berufung ist natürlich auch eine Folge der Suspendierungen etwa von Köhl oder Bulic, denn der FCS muss weiterhin die U23-Regel erfüllen. Zudem sind eine Reihe von Plätzen frei, weil Fanol Perdedaj (Wade), Maurice Deville (Trainingsrückstand), Sebastian Bösel (Muskelfaserriss) und auch Marin Sverko (Muskelfaserriss) passen müssen. „Wenn man eine Woche ausfällt, verpasst man jetzt gleich drei Spiele“, sagt Kwasniok, der aber nicht von personellen Problemen reden möchte: „Es ist nicht so, dass wir aus dem allerletzten Loch pfeifen.“
Dennoch wird es gerade in der Defensive eng, zumal der Verbund um Abwehrchef Steven Zellner zuletzt alles andere als sicher stand. „Manuel Zeitz kann Innenverteidiger spielen, Tobias Jänicke hat schon hinten rechts gespielt, Jayson Breitenbach ist auch noch da“, sagt Trainer Kwasniok relativierend.
Der Auswärts-Doppelpack ist für den FCS sportlich und organisatorisch eine Herausforderung. Am Freitag ist der Tross Richtung Emsland aufgebrochen. „Nach dem Spiel werden wir in Meppen bleiben und am Sonntag und Montag dort trainieren“, erläutert FCS-Geschäftsführer David Fischer die Reisepläne:
„Am Montagnachmittag geht es nach Magdeburg und nach dem Spiel am Dienstagabend zurück nach Saarbrücken.“
Zum Jahresauftakt trifft der FCS auf die von Ex-Nationalspieler Thorsten Frings trainierten Meppener, eine gestandene Drittliga-Mannschaft, hinten kompakt und vorne über Standards durchaus gefährlich. „Meppen hat die letzten Spiele vor der Pause sehr souverän bestritten“, sagt FCS-Neuzugang Julian Günther-Schmidt: „Es wird nicht die Taktik den Ausschlag geben. Gerade bei den derzeit tiefen Plätzen wird es vor allem über den Willen gehen müssen.“
„Luca Kerber hat sich diesen Platz erarbeitet, nicht weil er in der Vergangenheit irgendwas geleistet hat,
sondern jetzt.“
FCS-Trainer Lukas Kwasniok über seine Kadernominierung und die aussortierten Spieler