Enttäuschender Auftakt der Biathleten in Oberhof
Deutsches Team ganz schwach, Norweger überragen.
(sid) Mit finsterer Miene standen Arnd Peiffer, Erik Lesser und Benedikt Doll am Freitag im Ziel der Rennsteig-Arena. Immer wieder schüttelten die deutschen Top-Biathleten ratlos den Kopf, nachdem sie den Jahresauftakt völlig verkorkst hatten – und das auch noch beim Heimweltcup in Oberhof. Wie sich die Bilder doch ähnelten: Zwei Stunden zuvor hatten bereits die deutschen Frauen eine maßlose Enttäuschung erlebt.
Anstatt fünf Wochen vor der WM in Pokljuka direkt Selbstvertrauen zu tanken, verpassten Peiffer, Franziska Preuß, Denise Herrmann und Co. bei den Sprintrennen auf der schwierigen Strecke rund um den berüchtigten Birxsteig die erhofften Podiumsplätze deutlich. Franziska Preuß war als 14. beste DSV-Biathletin, bei den Männern musste sich Doll mit Rang 15 begnügen.
Immerhin haben die DSV-Frauen vor dem Verfolgungsrennen an diesem Samstag (12.45 Uhr/ZDF) bei 33 Sekunden Rückstand auf Rang drei noch vage Aussichten. Bei den Männern sprach Doll vor dem Verfolger am Samstag (14.45 Uhr) dagegen konsterniert von „einer richtigen Welt“, die das DSV-Team am Freitag von den überragenden Norwegern trennte. „Das ist zu viel. Die waren einen Zug schneller“, fügte der 30-Jährige an.
1:12,0 Minuten lag Doll nach 10 Kilometern und einem Schießfehler hinter Überflieger Johannes Thingnes Bö, der vor seinem Bruder Tarjei und Sturla Holm Lägreid einen norwegischen Dreifach-Triumph krönte und seinen 50. Weltcup-Sieg feierte. Einen rabenschwarzen Tag erwischte dagegen Peiffer. Der Olympiasieger, der das letzte Rennen vor Weihnachten im Massenstart gewonnen hatte, wurde nach einer indiskutablen Leistung mit drei Fehlern 47. Erik Lesser kam am Ende auf Platz 25.
Für Franziska Preuß gab es im Sprint über 7,5 Kilometer nichts zu holen. „Es war wirklich zäh und sehr hart. Ich hatte extreme Probleme mit der zweiten Runde. Der Fehler beim letzten Schuss ärgert mich, das war richtig blöd“, sagte Preuß. Nach einem Schießfehler lag die 26-Jährige 1:13,4 Minuten hinter der überragenden Tiril Eckhoff. Die Norwegerin feierte nach fehlerfreier Schießleistung souverän ihren vierten Saisonsieg vor der Schwedin Hanna Öberg und Lisa Theresa Hauser aus Österreich. Denise Herrmann musste sich nach zwei Schießfehlern (1:13,6 Minuten zurück) dagegen mit Platz 15 begnügen.