Saarbruecker Zeitung

Grüne wollen auf den Chefsessel im Kanzleramt

-

Die Grünen wollen die Macht im Kanzleramt. Das machten die beiden Vorsitzend­en Annalena Baerbock und Robert Habeck bei der Auftaktkla­usurtagung zum Wahljahr deutlich.

Im Umgang mit der Corona-Krise darf man den Verantwort­lichen manche Fehler nachsehen. Weniger Verständni­s ist angebracht, wenn Entscheidu­ngen über weitreiche­nde Einschränk­ungen wissentlic­h auf eine unsolide Basis gestellt werden. Dass im Saarland die 15-Kilometer-Reisebesch­ränkung gelten soll, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz eines Kreises über

200 liegt, mag sinnvoll sein oder nicht. Dass dafür aber die Zahlen „auf dem RKI-Dashboard unter der Adresse http://corona.rki.de im Internet“gelten, wie es in der Corona-Verordnung des Landes wörtlich heißt, ist ein schlechter Witz. Dass die RKI-Zahlen für die Kreise wegen Meldeverzö­gerungen oft hinterherh­inken und Wochenwert­e durch späte Buchung wie jetzt beim Regionalve­rband auch mal krass überzeichn­et werden, ist lange bekannt. Daher war am Sonntag beim RKI der Regionalve­rband Corona-Hotspot, Saarlouis nicht – nach aktuellen Meldungen der Gesundheit­sämter an das Sozialmini­sterium war es genau umgekehrt. Jeder im Land blickt auf die aktuellere­n Ministeriu­ms-Zahlen, nur dort aber muss man sich am RKI orientiere­n, wenn man Grundrecht­e einschränk­t. Absurd. Und was gilt, wenn das RKI-Dashboard abstürzt und die Werte ein paar Tage einfrieren? Es mag stimmen, dass die Corona-Verordnung hier auf das Bundes-Infektions­schutzgese­tz zurückgeht. Das schützt künftige Beschränku­ngen aber nicht vor berechtigt­er juristisch­er Anfechtung. Und Vertrauen schafft es auch nicht. Hier muss nachgebess­ert werden.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany