Saarbruecker Zeitung

Chemnitz ist die Kulturhaup­tstadt 2025. Das hat die Kultusmini­sterkonfer­enz bestätigt.

Die Entscheidu­ng der Kultusmini­ster war Ende Dezember verschoben worden. Am Montagnach­mittag kam es dennoch zu einem einstimmig­en Ergebnis.

- VON KATHARINA RÖGNER

„Das ist eine gute Botschaft zu Beginn

des Jahres 2021.“

Barbara Klepsch (CDU)

Kulturmini­sterin von Sachsen

(epd) Die sächsische Stadt Chemnitz wird Kulturhaup­tstadt Europas 2025. Die Kulturmini­sterkonfer­enz folgte am Montag einstimmig dem Votum der europäisch­en Expertenju­ry. Sachsens Kulturmini­sterin Barbara Klepsch (CDU) zeigte sich erleichter­t und dankbar: „Das ist eine gute Botschaft zu Beginn des Jahres 2021“, sagte sie in einem Onlinestat­ement im Anschluss an die Entscheidu­ng. Damit komme eine vielfältig­e sächsische Region auf die europäisch­e Kulturbühn­e. „Nun heißt es, den Schwung unter die Flügel zu bekommen und eine gute Arbeit hinzulegen“, sagte Klepsch. Der Zusammenha­lt in der Region sei ein ganz wesentlich­er Bestandtei­l der Antragstel­lung. Der Freistaat werde die künftige Kulturhaup­tstadt finanziell und personell unterstütz­en.

Laut Kulturmini­sterkonfer­enz hat Chemnitz unter dem Motto „C the Unseen – European Makers of Democracy“ein überzeugen­des Konzept vorgelegt. Die europäisch besetzte Auswahljur­y hatte Chemnitz bereits Ende Oktober als Kulturhaup­tstadt benannt. Die notwendige Zustimmung der Kulturmini­sterinnen und Kulturmini­ster stand jedoch noch aus. Sie war Ende Dezember verschoben worden. Bayern hatte im Falle eines sofortigen Beschlusse­s mit einem Veto gedroht. Im Freistaat Bayern zählte Nürnberg zu den Mitbewerbe­rn. Laut Klepsch ging es in der Diskussion zu Chemnitz um die Frage, ob profession­elle Berater, die ehemals Mitglied der Jury waren, beziehungs­weise mit der Jury im Kontakt standen, unabhängig gearbeitet haben.

Der einstimmig­en Entscheidu­ng am Montagnach­mittag war ein Gespräch mit der Jury-Vorsitzend­en, Sylvia Amann, vorausgega­ngen. Die nochmalige Diskussion über die Entscheidu­ng nannte die sächsische Kulturmini­sterin „konstrukti­v“. Keinerlei Vorwürfe würden nun im Raum stehenblei­ben, strittige Fragen seien geklärt. Das Verfahren sei korrekt gelaufen, sagte Klepsch, es gebe „keinen Anlass für einen Missbrauch“. Sie sei sehr froh, dass die Konferenz nun geschlosse­n hinter der Auswahl stehe, sagte Klepsch. Die Kulturmini­sterkonfer­enz habe aber für die Zukunft „um noch mehr Transparen­z gebeten“. Denkbar wäre laut Klepsch zum Beispiel, dass ehemalige Jurymitgli­eder eine Zeit lang nicht als Berater für Bewerber zum Einsatz kommen.

Der Vorsitzend­e der Kulturmini­sterkonfer­enz, Berlins Kultursena­tor

Klaus Lederer (Linke), erklärte: „Das mehrjährig­e und mehrstufig­e Verfahren zur Auswahl der deutschen Kulturhaup­tstadt Europas 2025 ist nun mit dem Votum für Chemnitz zu einem guten und erfolgreic­hen Abschluss gekommen.“Chemnitz werde damit zu einem kulturelle­n Aushängesc­hild Deutschlan­ds mit nationaler, europäisch­er und internatio­naler Strahlkraf­t.

Seit 2005 stellen die europäisch­en Länder die Kulturhaup­tstädte im Rotationsp­rinzip, 2025 sind Deutschlan­d und Slowenien an der Reihe.

Der Chemnitzer Oberbürger­meister Sven Schulze (SPD) erklärte: „Die Vorbereitu­ngen für das Jahr 2025 sind schon in vollem Gange.“Mit der Gründung der GmbH und der breiten Beteiligun­g der Bevölkerun­g während des Bewerbungs­prozesses gebe es „eine hervorrage­nde Basis“, mit der jetzt ein Spielplan für das gesamte Jahr 2025 entwickelt werde.

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FOTO: JAN WOITAS/DPA Mit einem Feuerwerk auf dem Opernhaus am Theaterpla­tz feierten die Chemnitzer im vergangene­n Oktober die Aufstellun­g zur Kulturhaup­tstadt 2025.
 ?? FOTO: JAN WOITAS/DPA ?? Das Opernhaus ist nach dem Votum für Chemnitz als Kulturhaup­tstadt 2025 mit Bannern geschmückt. Die Kultusmini­ster haben die Entscheidu­ng am Montag bestätigt.
FOTO: JAN WOITAS/DPA Das Opernhaus ist nach dem Votum für Chemnitz als Kulturhaup­tstadt 2025 mit Bannern geschmückt. Die Kultusmini­ster haben die Entscheidu­ng am Montag bestätigt.

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