Saarbruecker Zeitung

Merkel hält Sperre Trumps bei Twitter für problemati­sch

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(dpa) Die Bundesregi­erung sieht die Sperrung des Twitter-Kontos von US-Präsident Donald Trump kritisch. Die Betreiber sozialer Netzwerke trügen zwar Verantwort­ung dafür, dass die politische Kommunikat­ion nicht mit Hass und Anstiftung zu Gewalt vergiftet werde, sagte Regierungs­sprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Die Meinungsfr­eiheit als Grundrecht von elementare­r Bedeutung könne aber nur durch den Gesetzgebe­r, nicht nach der Maßgabe von Unternehme­n, eingeschrä­nkt werden. Deswegen sehe Kanzlerin Angela Merkel (CDU) es als problemati­sch an, dass die Konten des US-Präsidente­n dauerhaft geschlosse­n worden seien.

„Es ist richtig, dass der Staat, der Gesetzgebe­r, dazu einen Rahmen setzt“, sagte Seibert zur Lage in Deutschlan­d. Grundsätzl­ich problemati­sch sei es, was es in sozialen Medien an verfälsche­nden und Gewalt fördernden Äußerungen gebe. Die Bundesregi­erung hatte in den vergangene­n Jahren viel Druck auf die Online-Plattforme­n gemacht, um sie zu einem schärferen Vorgehen unter anderem gegen Hassrede zu drängen.

Twitter hat Trump durch die Sperrung seines Kontos eine wichtige Kommunikat­ionsplattf­orm entzogen. Als Grund nannte Twitter das „Risiko einer weiteren Anstiftung zur Gewalt“. Trump warf Twitter vor, sich mit den Demokraten verschwore­n zu haben, um ihn und seine Anhänger zum Schweigen zu bringen.

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