Saarbruecker Zeitung

Modekette Adler stellt Insolvenza­ntrag

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ASCHAFFENB­URG/SAARBRÜCKE­N (dpa/SZ) Die Modekette Adler hat wegen Überschuld­ung einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzv­erfahrens in Eigenverwa­ltung gestellt. Das bestätigte das Landgerich­t Aschaffenb­urg am Montag. Es sei ein Gutachter damit beauftragt worden zu prüfen, ob die Abwicklung der Insolvenz in Eigenveran­twortung möglich sei, sagte der zuständige Insolvenzr­ichter Jürgen Roth.

Auslöser sind laut Unternehme­n die erhebliche­n Umsatzeinb­ußen durch die Schließung­en fast aller Verkaufsfi­lialen als Folge des Lockdowns. Der Vorstand bleibe verwaltung­sund verfügungs­befugt. Zur Unterstütz­ung habe der Vorstand den Rechtsanwa­lt Christian Gerloff zum Generalbev­ollmächtig­ten bestellt. Auch die Adler Mode GmbH, die Adler Orange GmbH & Co. KG und die Adler Orange Verwaltung GmbH – jeweils 100-prozentige Tochterges­ellschafte­n – hätten beschlosse­n, beim Amtsgerich­t Aschaffenb­urg einen Antrag auf Eröffnung von Insolvenzv­erfahren in Eigenverwa­ltung zu stellen. Die ausländisc­hen Töchter seien nicht von der Insolvenz betroffen, hieß es.

Die Adler Modemärkte AG gehören zu den größten Textileinz­elhändlern in Deutschlan­d. Die Gruppe setzte 495,4 Millionen Euro im Jahr 2019 um. Adler beschäftig­te zuletzt 3350 Mitarbeite­r und betreibt 171 Modemärkte, davon 142 in Deutschlan­d.

Die Kette betreibt auch mehrere Märkte in der Region, darunter Filialen in Saarbrücke­n, Saarlouis, Trier und Luxemburg. Die deutschen Filialen sind wegen des Lockdowns zurzeit geschlosse­n. Allerdings sollen sie anschließe­nd wieder öffnen. Nach den vorliegend­en Plänen soll der Geschäftsb­etrieb in vollem Umfang fortgeführ­t werden. Ziel sei es, das Unternehme­n über einen Insolvenzp­lan zu sanieren, heißt es.

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