„Der Kreislauf des Geldes“: Zwei Kunstwerke an Bank-Fenstern
Der Saarbrücker Künstler Wolfram Huschens hat zwei Fenster an der ehemaligen ZG-Bank in der Ursulinenstraße gestaltet.
Die Fassade in der Ursulinenstraße 8 bis 16 in St. Johann zählt bestimmt zu den markantesten Fenstergestaltungen in Saarbrücken. An der Fensterfront der ehemaligen Zentralkasse Saarländischer Genossenschaften (ZG-Bank), heute eine Filiale von Volksbank Saar-West und der Landesbank Saar, ziert ein großes ungegenständlich gestaltetes Gitter aus Aluminium den Eingangsbereich.
Die Gestaltung besteht aus zwei Teilen, trägt den Namen „Der Kreislauf des Geldes“, stammt aus den Jahren 1967 und 1979, misst jeweils vier Meter in der Höhe und zwölf Meter in der Breite – und ist ein zweiteiliges Werk des Saarbrücker Künstlers Wolfram Huschens.
Das Besondere an dieser Gestaltung ist, dass es ihr gelingt, die Fenster nach außen optisch zu schließen, gleichzeitig ausreichend Tageslicht nach innen zu lassen und die Kunden vor indiskreten Blicken von der Straße zu schützen.
Die Gitter sind eigenwillig gestaltet, von weitem erinnert das rechte und ältere an konzentrische Kreise. Denn vom Zentrum der Gestaltung ausgehend hat Wolfram
Huschens einzelne pfeilspitzenartige, bogenförmige, klammerund hakenartige Elemente, die über dem Fenster zu schweben scheinen, kreisförmig angeordnet. Die einzelnen Elemente
vergrößern sich zum Rand der Gestaltung hin, gleichzeitig nimmt ihre Anzahl ab.
So entsteht eine Bewegung, die von der Mitte der Darstellung ausgeht. Das Werk ist unten rechts mit einem „H“signiert und zeigt das Entstehungsjahr 67 an.
Eine Wandvorlage trennt das ältere, rechte Gitter, von einer späteren Gestaltung aus dem Jahr 1979, die nach der Erweiterung des Gebäudes angefertigt wurde. Auch dieses Gitter wurde von Wolfram Huschens entworfen. Der Künstler hat sich an der älteren Gestaltung orientiert, sie aber nun variiert umgesetzt.
Die einzelnen Elemente sind hier weniger spitz geformt. Auch ist die Anordnung der Elemente nicht mehr konzentrisch, sondern gegenläufig, denn hier geht die Bewegung jeweils vom rechten und linken Rand der Gestaltung aus. Dieses Gitter wird also von zwei Halbkreis-Bewegungen geformt, nicht von einer einzelnen konzentrischen Kreisbewegung. Und auch hier findet sich eine Signatur des Künstlers samt Jahreszahl.
Wolfram Huschens hat seit den 1960er-Jahren bis zu seinem Tod im Jahr 1989 viele Kunstwerke im öffentlichen Raum von Saarbrücken
gestaltet. Der studierte Künstler, der auch langjähriger Kunstlehrer des Ludwigsgymnasiums war, hat sich seit den späten 1950er-Jahren der geometrischen Abstraktion zugewandt und wurde ein Meister der ungegenständlichen geometrischen und konstruktivistischen Darstellung.
Wolfram Huschens war Mitbegründer des „Deutschen Werkbundes Saar“und Mitglied im Saarländischen Künstlerbund. 1987 erfolgte seine Ernennung zum Professor durch die Regierung des Saarlandes als Auszeichnung für sein Lebenswerk. Wolfram Huschens ist 1989 in Saarbrücken verstorben. Die Metallplastik „Kreislauf des Geldes“wurde 2007 als Einzeldenkmal in die Denkmalliste des Saarlandes aufgenommen. www.saarland.de/lda/DE/the