In Völklingen steigt die Zahl der Obdachlosen
Diakonie sagt, dass die Zahl der Betroffenen steigt und es zu wenig Wohnraum gibt. In Saarbrücken stellt sich die Situation anders dar.
Institutionen zusammen, zum Beispiel im Arbeitskreis „Hilfen für Wohnungslose in Völklingen“. Feß meint: „Die Stadt Völklingen ist, was die Situation der Obdachlosen betrifft, ausreichend aufgestellt.“Würden künftig mehr Wohnungen benötigt, werde die Stadtverwaltung zusammen mit der GSW und den karitativen Einrichtungen Lösungen finden. „Die GSW kann aber keine Notunterkunft in Form eines Wohnheims zur Verfügung stellen“, betont Feß. Deren Geschäftsführer Markus Arend weist auf ein Problem hin. Früher hätten Sozialverbände quasi als Puffer zwischen dem Vermieter und dem Obdachlosen die Wohnung mieten können. Doch das habe der Bund jetzt unterbunden. Auch diese Personen sollen wie normale Mieter mit allen Rechten und Pflichten behandelt werden, erklärt Arend. Nun müsse ein Mietvertrag direkt mit dem Obdachlosen geschlossen werden. Somit drohe im schlimmsten Fall, dass der Vermieter mit großem Mietausfall und möglicherweise Schäden in der Wohnung zu kämpfen habe. Arend berichtet, dass viele private Vermieter in Völklingen nicht mehr Obdachlose in ihre Wohnungen lassen. Das bestätigt auch die Diakonie. Die GSW habe aber eine soziale Aufgabe und sei bereit, Obdachlosen Wohnraum zur Verfügung zu stellen, erklärt Arend. Aber dann müsse die Stadt Völklingen als Mieter auftreten.
In Saarbrücken stellt sich die Situation anders dar. Wolfgang Höfner,
Leiter des Bruder-Konrad-Hauses, teilt mit, dass von 65 Plätzen derzeit 56 belegt sind. Im Durchschnitt des Jahres 2019 waren es 60 Belegungen. „Es muss also keiner unter der Brücke schlafen“, sagt Höfner. Nach seinen Angaben nutzen auch 10 bis 15 früher Obdachlose das Übernachtungsangebot des Kältebus-Vereins, obwohl sie eine eigene Wohnung hätten. Das seien zum Teil „sehr prekäre Wohnverhältnisse“, sagt Höfner. Diese ergänzenden Hilfen wie der Kältebus oder „Ingos kleine Kältehilfe“seien wichtig. Das Angebot des Caritasverbandes geht im Bruder-Konrad-Haus darüber hinaus. Der Sozialdienst erarbeitet mit den Bewohnern eine Perspektive für ein Leben außerhalb der Einrichtung und bietet betreutes Wohnen an.
Neben dem Bruder-Konrad-Haus gibt es in Saarbrücken noch die Herberge zur Heimat, das Elisabeth-Zilken-Haus für Frauen und eine Notschlafstelle in Malstatt. Die Sozialarbeiterin der Diakonie weiß aber, dass die Wohnungslosen aus Völklingen nicht nach Saarbrücken gehen, weil sie lieber in der Hüttenstadt leben wollen.
Die Stadt Saarbrücken hat die Notschlafstelle, ein Projekt der Arbeiterwohlfahrt, 2020 nach eigenen Angaben mit 33 600 Euro unterstützt. Die Kosten für Unterbringung und Verpflegung übernehmen die Sozialhilfeträger. Auch Einrichtungen wie die Wärmestube und der Verein Aldona, der sich auch um obdachlose Frauen kümmert, erhielten Geld von der Stadt, teilt die Pressestelle mit.