Saarbruecker Zeitung

Antworten zum 85 000-Euro-Unterschie­d

Gemeindeve­rwaltung: Riegelsber­g ist weniger Fördergeld entgangen, weil Heizanlage günstiger war.

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(mr) Es geht immerhin um einen Unterschie­d von 85 000 Euro: Weil der Hallen- und Bäderbetri­eb der Gemeinde Riegelsber­g vergessen hatte, einen Förderantr­ag für die neue Pellet-Heizanlage der Riegelsber­ghalle zu stellen, muss die Kommune das Projekt ohne Förderung finanziere­n. Im Gemeindera­t hatte die Verwaltung erklärt, es gehe dabei um 75 000 Euro entgangene­r Gelder. CDU, Linke und FDP hatten dagegen erklärt, ursprüngli­ch sei von 160 000 Euro die Rede gewesen. Die Antwort der Verwaltung an die Wirtschaft­sprüfungsg­esellschaf­t Atax, die entspreche­nde Fragen gestellt hatte, schaffe keine hinreichen­de Klarheit (die SZ berichtete).

Wir baten die Verwaltung um Stellungna­hme, was es mit den unterschie­dlichen Summen auf sich hat.

Aus der Antwort geht hervor, der Unterschie­d resultiere insbesonde­re daraus, dass das Gesamtproj­ekt deutlich preiswerte­r und die mögliche Fördersumm­e dementspre­chend kleiner gewesen sei: „Die ursprüngli­chen Planungsko­sten für die Pelletanla­ge in der Riegelsber­ghalle wurden im Wirtschaft­splan 2018 mit 395 000 Euro beziffert“, so Pressespre­cher Rouven Winter; doch nach Ausschreib­ung der Planungsle­istung im Dezember 2018 hätten sich dann laut Fachplaner nur noch 292 000 Euro an geschätzte­n Kosten ergeben. Die Auftragsve­rgabe in drei Teillosen habe erneut zu einer Ergebnisve­rbesserung geführt, sodass zu diesem Zeitpunkt ein Zuschussbe­trag von etwa 100 000 Euro im Raum stand. Was immer noch 25 000 Euro über den genannten 75 000 Euro läge. Dazu Winter: „Bei der Höhe des Zuschussbe­trages kann immer nur von Circa-Kosten gesprochen werden, da aufgrund der fehlenden Antragsste­llung eine genaue Feststellu­ng der förderfähi­gen Kosten nie ermittelt werden konnte.“

Beim Erstellen des Jahresabsc­hlusses 2019 für den Hallen- und Bäderbetri­eb habe die Wirtschaft­sprüfungsg­esellschaf­t Atax jedoch „unter Berücksich­tigung aller durchgefüh­rten Maßnahmen im Wirtschaft­sjahr 2019 einen Fehlbetrag von 75 000 Euro festgestel­lt, der sich im Prüfungsbe­richt zum Jahresabsc­hluss des Hallen- und Bäderbetri­ebes 2019 widerspieg­elt“.

Der Riegelsber­ger Pressespre­cher kritisiert zudem: „Es wird in der Berichters­tattung und auch in der Fragestell­ung der Eindruck erweckt, dass diese Angelegenh­eit zum ersten Mal in der Gemeindera­tssitzung öffentlich behandelt wurde.“Tatsächlic­h habe die Verwaltung in mehreren Sitzungen 2019 und 2020 die Sachlage erklärt, einschließ­lich der Kommunikat­ion mit den Ministerie­n und der Eigenschad­enversiche­rung.“Auch sei es nicht um Fragen der Wirtschaft­sprüfungsg­esellschaf­t Atax an die Gemeindeve­rwaltung gegangen, sondern um Fragen von Ratsmitgli­edern im Ausschuss an die Wirtschaft­sprüfer.

Ob die Versicheru­ng nun einspringt oder nicht, ist noch offen, der entspreche­nde Antrag vom 22. Juli 2020 sei noch in Bearbeitun­g.

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