100 Querdenker demonstrieren vor Staatstheater
Am Samstag um 17 Uhrdemonstriertendiesogenannten „Querdenker“erneut auf dem Tblisser Platz. Bei der Kundgebung vor dem Staatstheater kamen laut Angaben der Polizei bis zu 100 Personen. Prominente Teilnehmerin war Jaqueline „Jacky“Süßdorf, die wegen Volksverhetzung verurteilte, der NPD nahestende Saarbrücker Ex-Wirtin, welche auch in der Facebook-Gruppe der Querdenker als aktives Mitglied in Erscheinung tritt. Der Veranstalter hatte diesmal ein „offenes Bürgermikrofon“angekündigt. Teilnehmer der Demo nutzten die Plattform, um ihren Frust über die Corona-Maßnahmen und die Weltpolitik im Allgemeinen abzulassen. Eine Rednerin beklagte die „Diskreditierung“der Querdenker als antisemitisch – wenige Meter entfernt von einem Teilnehmer, der sich mittels Pullover-Aufdruck deutlich als Anhänger des unter anderem von Antisemiten verbreiteten Verschwörungsmythos von der „Neuen Weltordnung“zu erkennen gab.
Der Bitte des Veranstalters, die Maskenpflicht und Abstandsregel zu beachten, wurde im Vergleich zur letzten Kundgebung vor zwei Wochen (die SZ berichtete) eher unwillig aufgenommen und von einigen Teilnehmern mit wütenden Zwischenrufen kommentiert. Einzelne verließen die Demonstration nach der zweiten Aufforderung. Am Rande der Veranstaltung kam es außerdem zu Diskussionen mehrerer Personen mit den anwesenden Polizisten, wobei verschiedene bekannte Verschwörungserzählungen („Deutschland ist eine Firma“) wiederholt wurden. Einiger dieser Teilnehmer, die sich ebenfalls weigerten, eine Mund-Nasen-Bedeckung aufzusetzen, verließen den Veranstaltungsort schließlich nach Angaben des Einsatzleiters Eric Schweizer freiwillig.
Ansonsten lief die Demonstration weitgehend friedlich und erneut ohne Gegenprotest ab. Am Ende der Kundgebung skandierten die Teilnehmer laut die Worte „Frieden“und „Freiheit“. In einem abschließenden, aufgezeichneten Liedbeitrag wurde unter anderem „Merkel in den Knast, Drosten in den Knast“gefordert.