Elvis sorgt für die süße Rache der Geißböcke
(sid) Die Kölner Rache schmeckte süß, und Markus Gisdol kostete ausgiebig davon. „Dieser Club ist verrückt, aber ich liebe diesen Club“, sagte der FC-Trainer nach dem Derbysieg bei Borussia Mönchengladbach, dem eine Party der besonderen Art folgte. Vor dem leeren Gästeblock schwenkte die FC-Mannschaft die aus dem Boden gerissene Eckfahne wie eine Trophäe, obenauf wehte das Trikot von Matchwinner Elvis Rexhbecaj.
„Rache ist süß. Ich habe einfach mein Trikot ausgezogen, und dann haben wir es auf die Fahne gepackt“, sagte der doppelte Torschütze nach dem 2:1 (1:1) im Schneegestöber. Der Eckfahnen-Jubel war die Retourkutsche für eine ähnliche Aktion von Gladbach-Torjäger Marcus Thuram im Hinspiel.
Als die FC-Mannschaft zwei Stunden später am Geißbockheim mit Feuerwerk empfangen wurde, war die Kölner Welt endgültig wieder in Ordnung. Wenige Stunden zuvor hatte noch ein Bruch mit den Fans gedroht. Im Internet war ein Video aufgetaucht, in dem Offensivspieler
Dominick Drexler FC-Anhänger als „Spacken“bezeichnet, die bei der Abfahrt des Busses Pyrotechnik gezündet hatten. Drexler entschuldigte sich später, Manager Horst Heldt kündigte dennoch eine Strafe an.
Der Derbysieg ließ all das weitgehend vergessen. Gisdol, der auf dem Rasen fleißig mitfeierte, war sichtlich erleichtert. Nach drei Siegen aus vier Spielen ist der Vorsprung auf die Abstiegsplätze etwas angewachsen. „Heute haben wir gezeigt, was wir draufhaben“, sagte er: „Wir müssen uns einfach klar machen, was für ein Ziel wir von Anfang an hatten: den Klassenverbleib.“
Dabei helfen soll der vom VfL Wolfsburg ausgeliehene Rexhbecaj, der mit Toren in der 3. und 55. Minute zum Helden wurde. Nicht einmal der zwischenzeitliche Ausgleich durch Florian Neuhaus (16.) brachte den FC aus dem Konzept, weil Rexhbecaj die passende Antwort parat hatte. „Elvis ist einer der Jungs, die du als Trainer nur lieb haben kannst“, sagte Gisdol.
Dann ging es für Gisdol und Co. raus aus dem Schneegestöber und rauf auf die Autobahn. „Die Busfahrt wird schön“, sagte Rexhbecaj. Und Trainer Gisdol war sogar die Aussicht auf mögliche Staus im Winterwetter egal: „Heute fahren wir gerne etwas länger.“