Heimspiele bleiben ein Problem für den FCS
Die Problematik der Heimspiel-Austragungen wird für den Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken immer größer.
Nach dem Spielausfall gegen den MSV Duisburg muss Drittligist 1. FC Saarbrücken auch um die Austragung der nächsten Heimspiele bangen. Gleichzeitig ist der FCS auf Trainersuche.
Sie haben alles gegeben, gekämpft bis zur letzten Minute. Aber der Unparteiische war gegen sie. Dementsprechend enttäuscht waren alle Beteiligten, die am Montag versucht hatten, die Austragung der Drittliga-Partie des 1. FC Saarbrücken gegen den MSV Duisburg im Saarbrücker Ludwigsparkstadion trotz aller Widrigkeiten möglich zu machen. „Man hätte darauf spielen können, die anderen Plätze sind auch nicht besser“, sagte einer der Helfer nach der Absage durch Schiedsrichter Tobias Reichel.
Die Entscheidung des Stuttgarters stürzt den FCS durchaus in ein Dilemma. Denn verschiedene langfristige Wettermodelle sagen extrem tiefe Temperaturen bis weit in die kommende Woche voraus. Da die Rasenheizung im Park immer noch nicht einsatzfähig ist (wir berichteten mehrfach) und Spiele auf hartgefrorenem Boden eher nicht angepfiffen werden, scheint sowohl die Nachholpartie gegen den FSV Zwickau am kommenden Mittwoch als auch das für den 20. Februar angesetzte Spiel gegen den TSV 1860 München eher nicht im Park stattfinden zu können.
„Heimspiele heißen so, weil sie in der Heimat ausgetragen werden“, sagt Christian Seiffert, der beim FCS für Stadion- und Infrastrukturfragen zuständig ist, „unsere Heimat ist der Ludwigspark, und wir setzen weiter alles daran, hier zu spielen.“Auch die Landeshauptstadt hat ihre Unterstützung weiter bekräftigt, auch nach der Absage am Montag wurde weiter am Platz gearbeitet. Doch genügt dem DFB der gute Wille, oder besteht man – auch vor dem Damokles-Schwert weiterer Corona-bedingter Spielausfälle – auf einen Umzug ins Ausweichstadion am Bornheimer Hang in Frankfurt?
Dort gibt es eine funktionsfähige
Rasenheizung – aber auch Terminprobleme. Der dort beheimatete FSV Frankfurt soll am kommenden Dienstag (19 Uhr) sein Spitzenspiel gegen den TSV Steinbach Haiger nachholen, am darauffolgenden Samstag kommt dann der SSV Ulm an den Main. Selbst wenn der FCS also sein Spiel gegen die Löwen auf den Sonntag legen könnte, müssten auf dem ohnehin schwer beanspruchten Rasen der PSD-Bank-Arena innerhalb von nur sechs Tagen vier Spiele ausgetragen werden. Erinnert man sich an die Bilder des letzten „FCS-Heimspiels“in Frankfurt gegen den VfB Lübeck, scheint das nahezu unmöglich. „Wir haben natürlich den Wetterbericht im Auge und konzentrieren uns auf den Ludwigspark“,
sagt Seiffert. Und sportlich auf das nächste Spiel am Sonntag bei der SpVgg Unterhaching.
Dort wird weiterhin Lukas Kwasniok auf der FCS-Bank sitzen. Wer den Platz des Fußball-Fachmanns ab dem Sommer einnehmen wird, ist derzeit noch völlig offen. Mit Alois Schwarz, Stefan Krämer, Marco Wildersinn oder Torsten Lieberknecht tauchten schnell die Namen der „üblichen Verdächtigen“auf.
Ob sich Christian Preußer (noch SC Freiburg II) von einem der beststrukturierten Nachwuchsleitungszentren der Bundesliga zu einem in Teilen eher amateurhaft aufgestellten Traditionsverein mit chronisch nervösem Umfeld verändern möchte, darf in Frage gestellt werden.
Und so kommen andere Kandidaten ins Gespräch. Fuat Kilic zum Beispiel, der mit dem FCS ganz knapp in der Relegation gegen die Würzburger Kickers gescheitert war und dem nach wie vor gute Kontakte zu Schatzmeister Dieter Weller nachgesagt werden. Wie Kilic Co-Trainer von Milan Sasic war Uwe Koschinat. Beide arbeiteten beim TuS Koblenz zusammen, Koschinat musste vor wenigen Wochen bei Zweitligist
SV Sandhausen gehen. Nach seinem Aus bei Carl Zeiss Jena ist auch Rico Schmitt auf Arbeitssuche, wurde als Kandidat bei Energie Cottbus allerdings vom Ex-Saarbrücker Dirk Lottner ausgestochen. Eine Rückkehr des bei einigen Fans noch immer beliebten Kölners scheint derzeit eher ausgeschlossen. So sucht der FCS weiter – nach einem Trainer und einer drittligatauglichen Spielstätte.
„Heimspiele heißen so, weil sie in der Heimat ausgetragen werden.“
Christian Seiffert, beim 1. FC Saarbrücken für Stadionund Infrastruktur-Fragen zuständig
Der FCS hat U19-Kapitän Luca Kerber mit einem Profivertrag bis Juni 2023 ausgestattet. Der 18 Jahre alte Mittelfeldspieler hat bisher zwei Drittligaspiele absolviert. Kerber sei ein Beispiel für die gute Arbeit im Nachwuchsleistungszentrum des FCS, sagte FCS-Sportdirektor Jürgen Luginger.