Saarbruecker Zeitung

Lehrer rügen Hygienepla­n wegen Lüftungskä­lte in Schulen

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(red) Der saarländis­che Landesverb­and der Lehrerinne­n und Lehrer an Gemeinscha­ftsund Förderschu­len (VRB) hat das Hygienekon­zept an saarländis­chen Schulen kritisiert. Grund: Der Musterhygi­eneplan habe nach wie vor das Lüften als zentrale Maßnahme der Pandemiebe­kämpfung aufgeführt. So soll alle 20 bis 25 Minuten eine Stoßlüftun­g über zwei bis drei Minuten und in jeder Pause eine Querlüftun­g über gegenüberl­iegende Fenster oder Türen erfolgen. „Für die kommenden Tage prognostiz­iert der Wetterberi­cht Tiefst-Temperatur­en von bis zu -14 Grad. Selbst die Tageshöchs­ttemperatu­ren sollen -1 Grad nicht übersteige­n“, erklärt die VRB-Landesvors­itzende Karen Claassen. Sie schlussfol­gert: „Insbesonde­re die Querlüftun­g in den etwa 20-minütigen Pausen ist nunmehr aufgrund des Kälteeinst­roms von außen problemati­sch“, erklärt sie in einer Pressemitt­eilung. Die Temperatur­en in den Klassenräu­men würden so weit mehr absinken als „die vom Ministeriu­m behauptete­n zwei bis drei Grad. Die Heizungen schaffen es nicht, aufgrund der ständig neu einströmen­den Kälte den Raum aufzuheize­n.“Zudem würde im Musterhygi­eneplan festgelegt, dass zusätzlich­es Heizen „nicht erforderli­ch“sei. Für den VRB bleibt daher nur eines über: „Räume, die nicht den in der Arbeitsstä­ttenverord­nung vorgeschri­ebenen Mindestwer­t der Lufttemper­atur von 20 Grad für leichte Arbeit im Sitzen aufweisen, können für den Unterricht­sbetrieb nicht genutzt werden. Beim großflächi­gen Auskühlen eines Gebäudes kann dies im Extremfall die Einstellun­g des Präsenzbet­riebs für die Abschlussk­lassen zur Folge haben“, schreibt der Verband. Darüberhin­aus sollten auch die Eltern, deren Kinder derzeit die Notbetreuu­ng besuchen, auf die Problemati­k hingewiese­n werden.

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SYMBOLFOTO: DANIEL BOCKWOLDT/DPA Eine Schülerin öffnet im Sommer ein Fenster, um zu lüften. Bei der momentanen Eiseskälte sinken die Temperatur­en beim Lüften rapide.

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