Saarbruecker Zeitung

Biologisch­e Vielfalt tut den Bienen gut

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(np) Die Zahl der Insekten schrumpft. Eine Ursache des Bienenster­bens sind Insektizid­e in der Landwirtsc­haft. Sie wirken auf das Nervensyst­em der Tiere und führen dazu, dass die Ammen, die sich bei den Honigbiene­n um den Nachwuchs kümmern, die Brutpflege vernachläs­sigen.

Biologen der Uni Göttingen haben nun Verfahren untersucht, die Nebenwirku­ngen der Pflanzensc­hutzmittel vermindern sollen. Sie kommen zum Ergebnis, dass eine größere Pflanzenvi­elfalt Wildbienen das Leben leichter machen könnte. Wenn Wildbienen – die Forscher untersucht­en die Rote Mauerbiene (Osmia bicornis) – auf einem Gelände mit vielfältig­em Blütenbest­and lebten, legten sie doppelt so viele Brutzellen an wie Tiere, die am Rande von Raps-Monokultur­en lebten.

Wenn den Insekten nur Nektar aus Blüten von Raps-Monokultur­en zur Verfügung stand, die mit dem Insektizid Clothianid­in behandelt waren, hätten sie sich noch deutlich schlechter vermehrt. Effekte der Insektizid­e könnten also teilweise durch ein erweiterte­s Nahrungsan­gebot ausgeglich­en werden.

„Eine mögliche Erklärung ist, dass die Bienenlarv­en weniger Insektizid­en ausgesetzt sind und sie von zusätzlich­en Nährstoffe­n profitiere­n, wenn ihnen neben Raps auch Pollen anderer Pflanzenar­ten zur Verfügung stehen“, sagt Felix Klaus von der Abteilung Agrarökolo­gie der Göttinger Hochschule.

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FOTO: PLEUL/DPA Bienen profitiere­n, wenn sie Nahrung in Blüten unterschie­dlicher Pflanzen sammeln können.

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