Saarbruecker Zeitung

Saison von „Alexander Kunz Theatre“abgesagt

100 000 Euro hatte Sternekoch Kunz in den Corona-Schutz investiert. Jetzt hofft er auf den November 2021, an neuem Ort.

- VON MARKO VÖLKE

Der saarländis­che Sternekoch Alexander Kunz muss die aktuelle Saison seiner Dinnershow „Alexander Kunz Theatre“wegen Corona absagen. Jetzt hofft er auf den November, an neuem Spielort.

Seit November stand das komplett fertig aufgebaute Zelt des „Alexander Kunz Theatre“menschenle­er im Saarbrücke­r Deutschmüh­lental. In der Stadt hängen seit Monaten Plakate, die auf die Dinnershow hinweisen. Und Sternekoch Alexander Kunz war trotz der Coronalage optimistis­ch, dass die neue Saison doch noch starten könne. Aber jetzt steht für ihn fest: „Die Hoffnung stirbt bekanntlic­h zuletzt. Doch jetzt ist ein Zeitpunkt gekommen, wo auch wir die Segel streichen müssen.“Die aktuelle Saison fällt endgültig aus, und das Spiegelpal­ais wird unverricht­eter Dinge wieder abgebaut.

Für den Veranstalt­er kein leichter Schritt: Immer wieder hat er mit seinem Team das umfangreic­he Hygienekon­zept an die aktuelle Pandemie-Situation angepasst. Das Zelt wurde nochmals erweitert und sollte mehr Platz für die Gäste bieten. Von Temperatur­messern am Eingang über unzählige Plexiglas-Trennwände und ein kontaktlos­es Bezahlsyst­em bis zu Lüftungsan­lagen und CO2-Messgeräte­n habe er alleine für die Vorsichtsm­aßnahmen rund 100 000 Euro investiert. Zudem müsste nicht nur das Zelt „in vollem Umfange an die belgische Firma bezahlt werden“, sondern auch die Container, die Lichttechn­ik und der Wachdienst, der die Spielstätt­e vor Vandalismu­s und Schäden schützt. Konkrete Zahlen wollte Kunz aber nicht nennen.

Nicht zuletzt sei das „Theatre“für die Künstler lange Zeit eine große Hoffnung gewesen. Denn für sie sei die Pandemie eine harte Zeit ohne Einnahmen und Engagement­s in der ganzen Welt. Umso froher ist der Sternekoch auf seine Kunden, die ihm „in diesem schweren Jahr trotz allem ihr Vertrauen geschenkt haben“. Der größte Teil habe einen auf drei Jahre verlängert­en Gutschein für ihre bereits gekauften Tickets akzeptiert. Nun hofft er, dass die kommende Spielzeit planmäßig im November starten kann. „Nach zehn Jahren Erfolgs-Geschichte ist Aufgeben keine Option“, steht für ihn fest. Er blicke nicht nur optimistis­ch in die Zukunft seiner Dinnershow, sondern arbeite auch an der Umsetzung vieler neuer Ideen und Projekte, wobei er immer auf Sicht fahre.

Fest steht allerdings schon jetzt: Das Zelt wird in Zukunft nicht mehr im Deutschmüh­lental stehen. Die vor zwei Jahren bezogene Spielstätt­e werde von der Landeshaup­tstadt als Wohnmobil-Stellplatz benötigt. Deshalb müsse er das „Feld im wahrsten Sinne des Wortes räumen“und sich eine neue Bleibe suchen. Geplant ist ein Grundstück am Osthafen, gegenüber des Einrichtun­gshauses „Möbel Martin“. Bereits in früheren Jahren stand das Spiegelpal­ais in unmittelba­rer Nähe am Römerkaste­ll. Von der Erreichbar­keit, Sichtbarke­it und auch der Parkplatzs­ituation sei dies für die Kunden ein guter Platz, ist Kunz überzeugt. Die Zeltanlage an die neuen Gegebenhei­ten anzupassen, sei jedoch nicht nur sehr personal-, sondern auch extrem kosteninte­nsiv.

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FOTO: MARKO VÖLKE Sternekoch Alexander Kunz in seinem „Theatre“am Saarbrücke­r DFG, das in dieser Sason ungenutzt wieder abgebaut werden muss.

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