Saarbruecker Zeitung

Stippvisit­e auf der virtuellen Bühne

Im Lockdown ist das Leben entweder anstrengen­d (wegen Homeschool­ing) oder eintönig oder gar beides. Was machen eigentlich gerade die anderen, die, die man nicht sehen darf? Schauen wir mal beim TiV vorbei.

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Die Tage verrinnen eher eintönig derzeit. Theater und Museen sind immer noch geschlosse­n. Wegen Corona bleibt uns weiterhin nur die virtuelle Bühne. Die ist natürlich ein schwacher Ersatz, weil zum Kulturgenu­ss ja auch das Miteinande­r gehört, Menschen zu treffen. Fast so wichtig wie das, was auf der Bühne passiert, ist schließlic­h, dass wir was zum Reden haben. Hinterher und in der Pause.

Aber wenigstens ab und an möchte man ja wissen, was die Künstlerin­nen und Künstler so machen, die man sonst gern live und in Farbe sah. Und da ist dann das Internet doch ein Segen. Denn hier finden sogar die kleinen Bühnen einen Weg, was von sich hören zu lassen. Das Saarbrücke­r Theater im Viertel (TiV) zum Beispiel. Von dem flatterte jüngst eine Einladung ins Haus: „In dieser Zeit des reduzierte­n Lebens möchten wir euch unsere Video-Clips aus dem Theater im Viertel angedeihen lassen“, schreibt da Sigi Becker, der saarländis­che Barde, seit Jahren im TiV engagiert. „Virtuelle Bühne, statt Live-Performanc­e, aber immerhin. . .“, schreibt er weiter und hat Recht.

Denn in der Tat, wer auf die Seite https://dastiv.de/videos geht, findet eine ganze Reihe lieber alter Bühnenbeka­nnter. Sigi Becker selbst natürlich, K. H. Heydecke mit seinen Lautmalere­reien, Märchenerz­ählerei mit der Schauspiel­erin Christine Münster-Domke, natürlich was vom Chef, Dietmar Blume, dazu Dieter Hofmann und Gabriele Bernstein. Lauter kleine Videoclips gegen das Vergessen. Kein Ersatz für die Bühne, klar, aber ein kleiner Trost immerhin.

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