IG Bau macht Druck wegen Arbeitsschutz
Die IG Bau fordert eine Aufstockung des Personals in den Saar-Behörden, um die Einhaltung von Arbeitsbedingungen während der Corona-Krise wirkungsvoll überprüfen zu können.
(red) Die Industriegewerkschaft Bau fordert eine Aufstockung des Personals bei den Saar-Behörden, um während Corona den betrieblichen Arbeitsschutz zu überprüfen. „Derzeit kümmern sich beim Umweltministerium und beim Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz nur 18 Aufsichtsbeamte um die Einhaltung der Arbeitsschutzvorschriften – bei knapp 450 000 Beschäftigten. Damit ist im Saarland rechnerisch nur ein Kontrolleur für 25 000 Beschäftigte zuständig. So ist effektiver Arbeitsschutz kaum möglich“, kritisiert der IG BAU-Bundesvorsitzende Robert Feiger.
Die Gewerkschaft beruft sich auf den Bericht „Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz“des Bundesarbeitsministeriums und Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. „Schon vor der Pandemie war die staatliche Arbeitsschutzkontrolle personell unterbesetzt. Gerade in der Bau-, Land- und Forstwirtschaft, in denen Arbeitsgefahren eine große Rolle spielen, wird seit Jahren zu wenig geprüft“, kritisiert Feiger. Jetzt kämen zusätzliche Aufgaben hinzu. Feiger nennt hier etwa die Kontrolle der Homeoffice-Verordnung und der Arbeitsbedingungen in der Fleischbranche. „Auch die Landesregierung muss hier mehr tun. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) und die EU fordern seit langem, dass jeder Kontrolleur nur maximal 10 000 Beschäftigte im Blick haben soll. Für einen effektiven Arbeitsschutz reicht aber auch diese Quote kaum aus“, betont Feiger. Die IG BAU warnt zugleich davor, die Verantwortung für den Arbeitsschutz auf die Berufsgenossenschaften abzuschieben. „Die Kontrolle der Vorschriften ist ausdrücklich gemeinsame Sache der Länder und der Berufsgenossenschaften. Mit gutem Grund gibt es hier ein duales System“, mahnt der Chef der IG Bau.