Den Mörder erkennt man am Handy
Die Krimis des Streamingdienstes mit dem Apfel im Logo sind besonders leicht zu durchschauen.
Als alter Fernseh-Hase weiß man ja oft schon nach den ersten zehn Minuten, wer beim Krimi der Täter ist – und das sogar, wenn man von Polizeiarbeit so viel versteht wie ein Fisch vom Fahrradfahren oder Donald Trump von Demokratie. Die Sache ist eigentlich, insbesondere bei Krimiserien aus den USA, ganz einfach: Sowie neben den Stars der Serie irgendein etwas bekannteres Schauspieler-Gesicht auftaucht, dann darf sich der Zuschauer sicher sein: Der war’s!
Selbst wenn die Filmfigur noch so unschuldig erscheint und nur arg konstruiert zum Täter werden kann: Für den Showdown zwischen Bullen und Bösewicht wollen die Produzenten immer ein prominentes Gesicht auch für den Part des Schurken, und das macht den bekanntesten Gaststar meist zum Täter.
Und jetzt gibt es auch ein neues Kriterium, um den Oberbösewicht zu identifizieren, jedenfalls wenn eine bestimmte Firma ihre Finger bei der Film- oder Serien-Produktion im Spiel hatte: Dieses große Unternehmen, dessen Logo nicht mit Birnen verglichen werden kann, hat inzwischen einen eigenen Streamingdienst und eigene Serien-Produktionen. Und dort laufen „die guten“Filmfiguren grundsätzlich mit Smartphones oder Tablets von genau jener Firma über den Bildschirm. Und wenn doch jemand ein Konkurrenz-Produkt benutzt, dann ist genau der am Ende der Bösewicht: Handy gesehen, Fall gelöst. Was das Fernsehen auch irgendwie langweiliger macht.
Aber zum Glück gibt’s ja noch was, das garantiert keine Spoiler durch Gesichter oder Handys enthält: Bücher ! Ihr Buchhändler freut sich auf Sie.