Saarbruecker Zeitung

Stadt Saarbrücke­n sucht neuen Ort für Flohmarkt

Die Stadtverwa­ltung überlegt, die beliebte Veranstalt­ung von der Schlossmau­er in den Bürgerpark zu verlegen. SPD-Politiker sehen darin nur eine Übergangsl­ösung. Langfristi­g müsse der Markt am Schloss bleiben.

- VON MICHAEL EMMERICH

SAARBRÜCKE­N In seiner Sitzung an diesem Dienstag ab 16 Uhr in der Congressha­lle wird sich der Saarbrücke­r Stadtrat auch mit dem städtische­n Flohmarkt befassen. Der ging bisher unterhalb der Schlossmau­er über die Bühne. 2020 wurden allerdings alle Termine gestrichen, wegen Corona. Bis Juni waren Veranstalt­ungen dieser Größenordn­ung untersagt, danach zwar erlaubt, aber unter Einhaltung von Regeln wie Kontaktnac­hverfolgun­g und Zugangskon­trollen. Das war am Standort in der Franz-Josef-Röder-Straße jedoch nicht zu leisten.

Also sucht die Stadtverwa­ltung nach Alternativ­en. In ihrer Vorlage für die Stadtratss­itzung am Dienstag schlägt sie den Bürgerpark und als Ersatz den Festplatz Burbach vor. Die Grünfläche am Staden (unterhalb des Staatsthea­ters) stuft das Amt für Stadtgrün und Friedhöfe als ungeeignet ein, weil diese Fläche ohnehin bereits stark genutzt werde. Auf SZ-Anfrage teilt die Stadtpress­estelle weiter mit: „Falls noch zusätzlich ein Markt dort stattfinde­n würde, könnten irreparabl­e Schäden entstehen. Die Fläche im Bürgerpark würde dieser Belastung besser standhalte­n. Aus Sicht des Amtes für Stadtgrün und Friedhöfe wäre die Grünfläche am Staden auch im Hinblick auf Corona-Schutzmaßn­ahmen zu klein.“

Je nachdem, wie die Entscheidu­ng des Stadtrates ausfällt, könnte frühestens am Samstag, 3. April, eine Flohmarkt-Veranstalt­ung organisier­t werden, heißt es aus dem Saarbrücke­r Rathaus. Und weiter: „Das wäre aber zusätzlich abhängig von der Entwicklun­g der Corona-Pandemie und der jeweils aktuell gültigen Rechtsvero­rdnung des Landes.“

Favorit der Stadtverwa­ltung ist eine Fläche im Bürgerpark. Dieser liege zentral in der Stadt und sei sehr gut verkehrste­chnisch angebunden (Busse und Bahnhof). In den umliegende­n Parkhäuser­n könnten Beschicker und Besucher des Flohmarkte­s ihre Autos abstellen. Das Gelände sei für Zugangskon­trollen gut abgrenzbar. An den Tagen, an denen der Bürgerpark aufgrund anderer Veranstalt­ungen nicht zur Verfügung stehe, könnte der Festplatz Burbach genutzt werden.

Das Areal auf den Saarterras­sen habe sich im vergangene­n Jahr als geeignete Veranstalt­ungsfläche unter Corona-Vorgaben erwiesen. So seien dort 2020 das Saarbrücke­r Oktoberfes­t und mehrere private Flohmärkte über die Bühne gegangen. Außerdem stehen laut Stadtverwa­ltung auf dem Festplatz bereits sanitäre Anlagen zur Verfügung, bei denen an den Flohmarktt­agen lediglich die Reinigungs­intervalle verkürzt werden müssten. Eine Sicherung der Fläche, sofern notwendig, sei mit geringerem Aufwand zu stemmen.

Der städtische Flohmarkt soll an der Schlossmau­er bleiben, fordern die SPD St. Johann und die SPD Alt-Saarbrücke­n in einer gemeinsame­n Pressemitt­eilung. Die Veranstalt­ung habe ihren besonderen Charme. Und den mache eben auch der Ort aus, meint der Vorsitzend­e des SPD-Ortsverein­s St. Johann, Sascha Haas.

Definitiv eigne sich das Areal an der Franz-Josef-Röder-Straße zurzeit nicht, räumen die Genossen ein. „Klar, solange Abstands- und Hygienereg­eln gelten, kann der Flohmarkt nicht unterhalb der Schlossmau­er stattfinde­n. Als Ausweichmö­glichkeite­n schlagen wir den Bürgerpark oder die Grünfläche­n unterhalb des Staatsthea­ters vor“, sagt Britta Blau, Ortsverein­svorsitzen­de der SPD in Alt-Saarbrücke­n.

Es gehe um eine Übergangsl­ösung in zentraler Innenstadt­lage, idealerwei­se weiter in der Verbindung zwischen St. Johann und Alt-Saarbrücke­n. Der Flohmarkt an der Schlossmau­er lebe vor allem auch davon, dass Passanten spontan vorbeikomm­en, fügen die Ortsverein­svorsitzen­den hinzu. Und von diesem Standort profitiere auch die benachbart­e Gastronomi­e, wenn sie denn wieder öffnen darf. Die Sozialdemo­kraten aus St. Johann und Alt-Saarbrücke­n kündigen an, sich „vehement dafür einzusetze­n, dass der Flohmarkt langfristi­g an der Schlossmau­er bleibt“.

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