Stadt Saarbrücken sucht neuen Ort für Flohmarkt
Die Stadtverwaltung überlegt, die beliebte Veranstaltung von der Schlossmauer in den Bürgerpark zu verlegen. SPD-Politiker sehen darin nur eine Übergangslösung. Langfristig müsse der Markt am Schloss bleiben.
SAARBRÜCKEN In seiner Sitzung an diesem Dienstag ab 16 Uhr in der Congresshalle wird sich der Saarbrücker Stadtrat auch mit dem städtischen Flohmarkt befassen. Der ging bisher unterhalb der Schlossmauer über die Bühne. 2020 wurden allerdings alle Termine gestrichen, wegen Corona. Bis Juni waren Veranstaltungen dieser Größenordnung untersagt, danach zwar erlaubt, aber unter Einhaltung von Regeln wie Kontaktnachverfolgung und Zugangskontrollen. Das war am Standort in der Franz-Josef-Röder-Straße jedoch nicht zu leisten.
Also sucht die Stadtverwaltung nach Alternativen. In ihrer Vorlage für die Stadtratssitzung am Dienstag schlägt sie den Bürgerpark und als Ersatz den Festplatz Burbach vor. Die Grünfläche am Staden (unterhalb des Staatstheaters) stuft das Amt für Stadtgrün und Friedhöfe als ungeeignet ein, weil diese Fläche ohnehin bereits stark genutzt werde. Auf SZ-Anfrage teilt die Stadtpressestelle weiter mit: „Falls noch zusätzlich ein Markt dort stattfinden würde, könnten irreparable Schäden entstehen. Die Fläche im Bürgerpark würde dieser Belastung besser standhalten. Aus Sicht des Amtes für Stadtgrün und Friedhöfe wäre die Grünfläche am Staden auch im Hinblick auf Corona-Schutzmaßnahmen zu klein.“
Je nachdem, wie die Entscheidung des Stadtrates ausfällt, könnte frühestens am Samstag, 3. April, eine Flohmarkt-Veranstaltung organisiert werden, heißt es aus dem Saarbrücker Rathaus. Und weiter: „Das wäre aber zusätzlich abhängig von der Entwicklung der Corona-Pandemie und der jeweils aktuell gültigen Rechtsverordnung des Landes.“
Favorit der Stadtverwaltung ist eine Fläche im Bürgerpark. Dieser liege zentral in der Stadt und sei sehr gut verkehrstechnisch angebunden (Busse und Bahnhof). In den umliegenden Parkhäusern könnten Beschicker und Besucher des Flohmarktes ihre Autos abstellen. Das Gelände sei für Zugangskontrollen gut abgrenzbar. An den Tagen, an denen der Bürgerpark aufgrund anderer Veranstaltungen nicht zur Verfügung stehe, könnte der Festplatz Burbach genutzt werden.
Das Areal auf den Saarterrassen habe sich im vergangenen Jahr als geeignete Veranstaltungsfläche unter Corona-Vorgaben erwiesen. So seien dort 2020 das Saarbrücker Oktoberfest und mehrere private Flohmärkte über die Bühne gegangen. Außerdem stehen laut Stadtverwaltung auf dem Festplatz bereits sanitäre Anlagen zur Verfügung, bei denen an den Flohmarkttagen lediglich die Reinigungsintervalle verkürzt werden müssten. Eine Sicherung der Fläche, sofern notwendig, sei mit geringerem Aufwand zu stemmen.
Der städtische Flohmarkt soll an der Schlossmauer bleiben, fordern die SPD St. Johann und die SPD Alt-Saarbrücken in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Die Veranstaltung habe ihren besonderen Charme. Und den mache eben auch der Ort aus, meint der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins St. Johann, Sascha Haas.
Definitiv eigne sich das Areal an der Franz-Josef-Röder-Straße zurzeit nicht, räumen die Genossen ein. „Klar, solange Abstands- und Hygieneregeln gelten, kann der Flohmarkt nicht unterhalb der Schlossmauer stattfinden. Als Ausweichmöglichkeiten schlagen wir den Bürgerpark oder die Grünflächen unterhalb des Staatstheaters vor“, sagt Britta Blau, Ortsvereinsvorsitzende der SPD in Alt-Saarbrücken.
Es gehe um eine Übergangslösung in zentraler Innenstadtlage, idealerweise weiter in der Verbindung zwischen St. Johann und Alt-Saarbrücken. Der Flohmarkt an der Schlossmauer lebe vor allem auch davon, dass Passanten spontan vorbeikommen, fügen die Ortsvereinsvorsitzenden hinzu. Und von diesem Standort profitiere auch die benachbarte Gastronomie, wenn sie denn wieder öffnen darf. Die Sozialdemokraten aus St. Johann und Alt-Saarbrücken kündigen an, sich „vehement dafür einzusetzen, dass der Flohmarkt langfristig an der Schlossmauer bleibt“.