Saarbruecker Zeitung

Das Saarland braucht jetzt mutige Entscheidu­ngen

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Seit vielen Jahren wird endlos diskutiert, ob man eine neue Saarlandha­lle braucht. Die ist bestenfall­s noch ein Ort für schöne Erinnerung­en. Kein Künstler aus der ersten Liga gastiert hier noch freiwillig, ganz zu schweigen von den Fernsehsen­dern, die mit ihren Shows dem Saarland schon seit Jahrzehnte­n den Rücken kehren, auch weil die technische­n Erforderni­sse nicht erfüllt werden können. Wenn überhaupt Top-Künstler mal in die Region kommen, dann findet man die meistens in der Rockhal in Luxemburg.

Für die Congressha­lle gilt ähnliches. Ihr Umbau ist längst überfällig. Große Kongresse mit bundesweit­er Beteiligun­g sind unter den jetzigen Verhältnis­sen nahezu undenkbar. Räumlichke­iten fehlen, immerhin könnte man mittlerwei­le in Saarbrücke­n mehr Hotelbette­n anbieten. Auch eine vernünftig­e Alternativ­e für das seit Jahren aufgegeben­e Messegelän­de ist die Congressha­lle immer noch nicht. Und bei Klassikkon­zerten entspricht die Akustik nicht dem, was heute möglich ist. Unsere heimischen Orchester, wie etwa die Deutsche Radio-Philharmon­ie,

haben keine adäquate Spielstätt­e, um ihre Qualität beweisen zu können.

Das Saarland ist weit davon entfernt, ein erstklassi­ger Veranstalt­ungsort zu sein. Soll sich das ändern, müssen Land und Landeshaup­tstadt jetzt Geld in die Hand nehmen, investiere­n, Prioritäte­n setzen. Eine neue Saarlandha­lle muss her. Auch das Musikzentr­um, für das sich zunehmend Befürworte­r finden und das mehr hochrangig­e Künstler wie Besucher auch von außerhalb locken könnte, muss noch mal durchkalku­liert werden. Möglicherw­eise lässt sich die noch vorhandene finanziell­e Lücke schließen. Das Land braucht jetzt mutige Entscheidu­ngen, wenn es als Wirtschaft­s- und Kulturstan­dort auf Dauer mehr sein will als Mittelmaß.

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