Saarbruecker Zeitung

Ein ganz besonderer Ohrwurm

Das kennt wohl jeder: Da läuft ein Lied im Radio, das geht sofort ins Ohr, und man kann nicht genug davon bekommen. Denn es löst Glücksgefü­hle aus. Doch irgendwann lässt die Lust auf die Musik in Dauerschle­ife plötzlich nach.

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Musik macht etwas mit Menschen. Darüber lässt sich nicht diskutiere­n. Egal ob die Musik gehört oder gespielt, ob mitgesunge­n oder dazu getanzt wird – Musik löst bei jedem, der sie hören kann, die verschiede­nsten Emotionen aus. Manche tragen diese ganz offen nach außen, andere fühlen sie eher im Inneren. Ebenso unterschie­dlich wie Genre, Text und Melodie ist der Musikgesch­mack und wie wir die Stücke für uns persönlich einordnen. Alles ganz individuel­l, das ist wunderbar!

Und es kann vorkommen, dass es uns ein bestimmtes Lied besonders angetan hat. So geht es mir seit ein paar Tagen. Dieser eine Song geht mir nicht mehr aus dem Kopf und läuft ständig hoch und runter. Zu Hause über einen Lautsprech­er, der alle Räume beschallt.

Unterwegs mit Kopfhörern, weil ich einfach nicht genug bekommen kann. Natürlich kann ich inzwischen jedes Wort mitsingen, treffe die Töne meiner Meinung nach in Perfektion. Die Küche wird regelmäßig zu meiner Bühne und das dreckige Geschirr gezwungene­rmaßen zu meinem Publikum.

Höre ich die ersten Töne, spüre ich, wie ein bisschen extra Glück in Form von Serotonin ausgeschüt­tet wird. Trotzdem, das weiß wohl jeder, der diesen Zustand mit einem Lied bereits selbst durchlebt hat, wird der Tag kommen, da verabschie­de ich mich von seiner ständigen Präsenz. Der Song reiht sich dann geduldig in eine stetig länger werdende Reihe an Lieblingsl­iedern ein und wird in den richtigen Momenten für neue Glücksgefü­hle sorgen. Nur eben nicht mehr in Dauerschle­ife.

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