Saarbruecker Zeitung

Bund sagt weggeworfe­nen Kippen den Kampf an

- VON GREGOR MAYNTZ

Der Bund will gegen achtlos weggeworfe­ne Zigaretten­kippen vorgehen. Ein Warnhinwei­s soll Raucher auf Folgen für die Umwelt aufmerksam machen, Hersteller sollen Entsorgung­skosten tragen.

Die große Koalition will den Umgang mit der Corona-Pandemie nun auch durch ein eigenes Gremium im Deutschen Bundestag ständig begleiten lassen. An diesem Mittwoch soll auf Wunsch von Union und SPD ein entspreche­nder Unteraussc­huss des Gesundheit­sausschuss­es beschlosse­n werden. „Es ist sinnvoll, dass das Begleitgre­mium nun schnell seine Arbeit aufnimmt, da nur noch acht Sitzungswo­chen zur Verfügung stehen“, sagte der Vorsitzend­e des Gesundheit­sausschuss­es, Erwin Rüddel (CDU), unserer Redaktion.

Die CSU-Landesgrup­pe hatte vor Wochen diesen Vorschlag gemacht, nachdem der Druck aus der Opposition gewachsen war, das Parlament mehr an den Entscheidu­ngen zu beteiligen, die zum Teil tief in die Freiheitsr­echte der Bürger eingreifen. Die Koalition war der Meinung, dass die Pflicht, jede Einschränk­ung von Grundrecht­en gesetzlich zu regeln, durch die Neufassung des Infektions­schutzgese­tzes erfüllt sei. Das sieht FDP-Parlaments­geschäftsf­ührer Marco Buschmann anders. Die Frage, wie es in der Pandemie weitergehe, gehöre ins Plenum. Das neue Begleitgre­mium rieche eher nach einem „Ablenkungs­manöver“.

CSU-Landesgrup­penchef Alexander Dobrindt betonte, das neue Gremium solle vorwärtsge­wandt arbeiten und sich dabei um gesundheit­liche, wirtschaft­liche und rechtliche Aspekte kümmern. Es sei absehbar, dass künftig alle einmal im Jahr wie gegen Grippe auch gegen Corona geimpft werden müssten. Die entspreche­nden Kapazitäte­n müssten aufgebaut, auch die Auswirkung­en auf die Wirtschaft genau beobachtet werden. Es sei daher naheliegen­d, diese Politikber­eiche in der parlamenta­rischen Arbeit zusammen zu spannen. „Das wird zu einer Dauerbesch­äftigung“, sagte Dobrindt voraus.

Das Begleitgre­mium wird aus 21 Mitglieder­n bestehen, die nicht nur aus dem Gesundheit­sausschuss, sondern unter anderem auch aus den Fachaussch­üssen für Wirtschaft, Recht, Innen, Arbeit und Soziales, Familie, Familie, Bildung und Forschung sowie Haushalt kommen sollen. „Der Unteraussc­huss benötigt die Kompetenz aus den verschiede­nsten Gebieten, um der Herausford­erung gerecht zu werden“, erklärte Rüddel. Die Bewältigun­g der Pandemie sei eine Querschnit­tsaufgabe. Daher müsse auch ein Austausch mit der Wissenscha­ft und allen relevanten gesellscha­ftlichen Gruppen stattfinde­n.

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FOTO: IMAGO IMAGES 21 Mitglieder des Bundestags sollen künftig einen Ausschuss bilden, der sich dauerhaft mit der Bewältigun­g der Corona-Pandemie befasst.

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