Saarbruecker Zeitung

Erstimpfun­gen in fast allen Heimen im Saarland

Die Impfungen im Saarland machen Fortschrit­te. Von 149 Pf legeeinric­htungen sind jetzt 147 mit Impfungen versorgt. Nun aber wird der Impfstoff knapp.

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SAARBRÜCKE­N (kip) Die Bewohner von Alten- und Behinderte­neinrichtu­ngen im Saarland haben nahezu alle ihre Erstimpfun­g erhalten. Das erklärte Gesundheit­sministeri­n Monika Bachmann (CDU) am Dienstag in Saarbrücke­n. In 147 Einrichtun­gen seien die Erstimpfun­gen durchgefüh­rt. Und auch die Zweitimpfu­ngen seien in diesen Einrichtun­gen „zu 50 Prozent“erledigt. Bis Montag habe das Saarland insgesamt 77 000 Impfdosen verimpft.

in Saarlouis zustande gekommen.

Bisher dürfen sich Mitglieder der Prioritäts­gruppen eins und zwei auf die Impftermin­warteliste­n eintragen. „Aus der zweiten Gruppe haben sich bereits 83 000 Menschen angemeldet. 54 000 davon sind über 70 Jahre alt“, berichtete Bachmann. Insgesamt stünden 150 000 Menschen auf den Warteliste­n. Bis Dienstag hätten davon „70 100 bereits einen Termin bekommen“, erklärte Bachmann. Aber: „78 000 Personen warten noch auf einen.“Die meisten der Ausharrend­en stünden aber noch nicht länger als zwei Wochen auf der Warteliste, erklärte sie.

Auch Grund- und Förderschu­llehrer sowie Kindertage­sstättenpe­rsonal dürfen sich als Mitglieder der Prioritäts­gruppe zwei im Saarland im Onlinebuch­ungsportal oder über die Hotline anmelden. Sie bekommen den Impfstoff von AstraZenec­a, der nur für unter 65-Jährige zugelassen ist. „Es gibt nur zwei Bundesländ­er, in denen der Impfstoff nicht gelagert werden muss: Das ist in Hamburg und hier im Saarland“, erklärte Bachmann. „Bei uns ist die Bereitscha­ft, sich mit diesem Impfstoff impfen zu lassen, Gott sei dank sehr groß.“

Dennoch: „Wir haben ein Problem. Wir haben keine personelle­n Probleme, keine logistisch­en, wir haben die Impfzentre­n, wir haben jetzt auch die Arztpraxen, die mitimpfen. Was wir nun brauchen, sind weitere Lieferunge­n von Impfstoffe­n.“

Daran hapere es. BioNTech habe bisher 81 900 Dosen geliefert, im März kämen wöchentlic­h 11 700 Dosen dazu, teilte das Ministeriu­m mit. Moderna habe demnach bisher 8400 Dosen ins Saarland geleitet, im März kämen zwei Lieferunge­n: eine mit 4800 Dosen und einmal 8400 Dosen. Vom AstraZenec­a-Impfstoff seien bisher 26 400 Dosen ins Saarland gelangt. In dieser Woche erwarte das Gesundheit­sministeri­um weitere 12 000 Dosen.

Das weiß auch der Vorsitzend­e der

Kassenärzt­lichen Vereinigun­g Saarland, Gunter Hauptmann. Er war ebenfalls bei der Landespres­sekonferen­z und erklärte, dass sich 700 Ärzte bereit erklärt hätten, in ihren 450 Praxen zu impfen. „Wir bereiten uns auf Massenimpf­ungen in den Praxen vor.“Hauptmann glaubt, dass die Praxen ab Mai/Juni täglich bis zu 8000 Impfungen anbieten könnten. Das scheint auch nötig, will die Landesregi­erung ihr Ziel von 500 000 Impfungen bis Ende Juni erreichen (wir berichtete­n). Auf Anfrage

rechnet das Ministeriu­m Folgendes vor: Bis Ende März habe es rund 140 000 Personen zumindest mit einer ersten Impfung versorgt. Dementspre­chend müssten bis Juli laut Ministeriu­m „jeden Tag im Schnitt rund 6000 Impfungen erfolgen, um in 120 Tagen 720 000 Impfungen zu erreichen“. Die Impfzentre­n seien auf täglich rund 4500 Impfungen ausgelegt, dementspre­chend „müssen über mobile Teams und Impfungen im Bereich der niedergela­ssenen Ärzteschaf­t im Schnitt 1500

Impfungen abgedeckt werden“. Dieses Rechenbeis­piel setze eine gleichförm­ige Belieferun­g mit Impfstoffe­n voraus, die es aber voraussich­tlich nicht geben werde. Daher würden zunächst kleinere Mengen verimpft. Ende des zweiten Quartals dann wesentlich mehr. Wenn genügend Impfstoff da ist.

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