Saarbruecker Zeitung

Koalition aus CDU und SPD weiter uneins über Schulöffnu­ng

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(red) Seit vergangene­r Woche gehen alle Grundschül­er im Saarland wieder zur Schule – im wochenweis­en Wechsel. Weil auch die Kleinsten Masken im Unterricht tragen müssen, hatte das Bildungsmi­nisterium den Schulen Kindermask­en in Aussicht gestellt. Die lassen aber noch auf sich warten „Die Beschaffun­g erfolgt über das Universitä­tsklinikum des Saarlandes in Kooperatio­n mit dem Gesundheit­sministeri­um“, heißt aus dem Bildungsmi­nisterium. Man erwarte die ersten Lieferunge­n aber noch in dieser Woche.

Unterdesse­n hat Saar-Bildungsmi­nisterin Christine Streichert-Clivot (SPD) am Dienstag im Bildungsau­sschuss des Landtages ihren Öffnungspl­an für die Schulen vorgestell­t: Alle Schüler außerhalb der gymnasiale­n Oberstufe sollen ab kommenden Montag, 8. März, wieder in den Wechselunt­erricht. Der sei an ein „umfassende­s Paket an Hygiene- und Schutzmaßn­ahmen“gebunden: Maskenpfli­cht,

Einhaltung des Abstandes von 1,5 Metern, regelmäßig­es Lüften. Hinzu kämen die freiwillig­en Vorkehrung­en wie das Testen aller Schüler und in Schulen tätiger Personen unter ärztlicher Aufsicht. „Aufgrund dieser umfassende­n Maßnahmen halte ich diese Öffnungssc­hritte nicht nur für vertretbar, sondern für geboten“, sagte Streichert-Clivot. Und weil das alles Vorbereitu­ng, Planung und Koordinati­on bedürfe, „habe ich ganz bewusst das Datum des 8. März bereits 14 Tage vorher eingebrach­t, damit wir gemeinsam mit aller Sorgfalt diesen Schritt gemeinsam vorbereite­n können“.

Die CDU-Fraktion ist zwar klar für eine Öffnung der Schulen – aber in Stufen. Statt alle Klassenstu­fen, sollten zuerst die Klassen 5 und 6 der weiterführ­enden Schulen an die Reihe kommen, sagte Bildungspo­litiker Frank Wagner. Er betonte auch, dass mitnichten klar wäre, wie es ab Montag weitergeht. „Die finale Entscheidu­ng

trifft der Ministerra­t nach den Bund-Länder-Beratungen an diesem Mittwoch“, sagte Wagner.

Im Grundsatz seien sich alle Fraktionen über die Notwendigk­eit des Präsenzunt­errichts einig, sagte Jürgen Renner (SPD). „Auch Ministerpr­äsident Tobias Hans hat sich immer wieder dafür ausgesproc­hen, zuerst bei den Schulen zu lockern. Deshalb sollte am Mittwoch bei der Ministerpr­äsidentenk­onferenz auch eine klare Priorität auf unsere Kinder gelegt werden.“

Für die Linksfrakt­ion hat die Sitzung bestätigt: „In der Landesregi­erung herrscht große Uneinigkei­t über den Zeitpunkt und die betroffene­n Klassenstu­fen. Dieses Trauerspie­l führt zu großer Verunsiche­rung der Schüler, Eltern und Lehrer und muss schnellste­ns beendet werden“, forderte Barbara Spaniol. Weniger als eine Woche vor dem geplanten Start erwarte die Linke von CDU und SPD Klarheit, so Spaniol.

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