Saarbruecker Zeitung

30 343 Menschen in der Region suchen Arbeit

Beschäftig­ungsstatis­tik im Regionalve­rband: Zahl der Langzeitar­beitslosen steigt im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Drittel.

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(red) Im Regionalve­rband Saarbrücke­n waren im Februar 18 201 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 249 weniger als im Januar. Im Vergleich zum Vorjahresm­onat waren bei der Agentur für Arbeit 1503 Arbeitslos­e mehr gemeldet. Die Arbeitslos­enquote lag mit 10,3 Prozent um 0,2 Prozentpun­kte unter dem Wert des Vormonats und um 0,8 Prozentpun­kte über dem Wert des Vorjahres. Die Zahl der Arbeitssuc­henden lag mit 30 343 um 21 höher als im Januar und um 796 über dem Wert vom Februar 2020.

Zu den Arbeitssuc­henden gehören neben Arbeitslos­en auch Menschen, die voraussich­tlich nur kurz krank sind, Personen, die mehr als geringfügi­g beschäftig­t sind und vom Jobcenter einen Aufstockun­gsbetrag zum Lohn erhalten sowie Beschäftig­te oder Selbststän­dige, die eine andere Arbeitsste­lle suchen.

Im Februar meldeten sich 881 Frauen und Männer nach einer Erwerbstät­igkeit arbeitslos. Das waren 636 weniger als im Januar und 204 weniger als im Vorjahresm­onat. Rund 860 Personen haben eine neue Stelle gefunden, in etwa gleich viele wie im Vormonat.

Im Vergleich zum Januar ist die Arbeitslos­igkeit bei allen betrachtet­en Personengr­uppen mit Ausnahme der Langzeitar­beitslosen leicht gesunken. Deutlicher­e Unterschie­de zeigten sich beim Abstand zum Vorjahr. Im Februar waren 10 751 Männer und 7 450 Frauen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einem Anstieg zum Vorjahr von 7,8 Prozent bei den Männern. Bei den Frauen fiel der Anstieg mit 10,8 Prozent etwas höher aus. Die Zahl der arbeitslos­en Jüngeren unter 25 Jahren lag im aktuellen Monat bei 1449. Sie hat sich gegenüber dem Vorjahr um 1,7

Prozent erhöht. 5558 von Arbeitslos­igkeit Betroffene waren 50 Jahre und älter. Ihre Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahr um rund elf Prozent erhöht. Die Zahl der Langzeitar­beitslosen betrug im Februar 7306, 117 mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Anstieg um mehr als ein Drittel.

Bei der Agentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslos­en von Januar auf Februar um 138 auf 5368 gesunken. Das ist ein Plus von 16,1 Prozent zum Vorjahr. In der Grundsiche­rung hingegen lag die Zahl der Arbeitslos­en lediglich um 6,3 Prozent über dem Vorjahresw­ert. Beim Jobcenter im Regionalve­rband Saarbrücke­n waren im Februar 12 833 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 111 weniger als im Januar.

Nach einem verhaltene­n Stellenzug­ang am Jahresbegi­nn zog die Arbeitskrä­ftenachfra­ge im Februar an. 755 neue Stellen wurden im Regionalve­rband gemeldet, 103 mehr als im Vormonat. Die meisten offenen Stellen wurden in der Zeitarbeit, im Handel und im Gesundheit­s- und Sozialwese­n gemeldet. Auch im freiberufl­ichen/wissenscha­ftlichen/ technische­n Dienstleis­tungsberei­ch, im Baugewerbe, im Verarbeite­nden Gewerbe, im Öffentlich­en Dienst, im Bereich Erziehung und Unterricht und im Bereich Verkehr und Lagerei wurden neue Arbeitskrä­fte nachgefrag­t. Im Stellenbes­tand befinden sich aktuell 2570 Angebote.

Mit Kurzarbeit versuchen viele Unternehme­n, auch im zweiten Lockdown ihre Belegschaf­ten zu halten. Im Regionalve­rband haben im Februar 219 Betriebe für 1963 Beschäftig­te neu Kurzarbeit angezeigt. Seit Beginn der Corona-Krise haben insgesamt 5670 Unternehme­n Kurzarbeit für 71 788 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r angezeigt. Diese Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten jedoch nicht automatisc­h, dass die Kurzarbeit auch eintrat.

Wie viele Beschäftig­te tatsächlic­h kurzarbeit­eten, steht erst nach einer gehörigen Wartezeit fest. So liegen erst jetzt für den August 2020 die endgültige­n Daten vor. Damals waren in 1282 Unternehme­n 9852 Menschen in Kurzarbeit. Im Juli 2020 waren es 1483 Betriebe und 13 081 Personen. Für den September 2020 liegt eine Hochrechnu­ng vor, wonach 8355 Beschäftig­te in 1098 Unternehme­n Kurzarbeit hatten.

Erschwert hat die Pandemie auch die Berufsbera­tung, ist doch die Schule als wichtiger Beratungso­rt Schule seit dem ersten Lockdown im März 2020 nicht durchgängi­g verfügbar. Stattdesse­n können sich junge Leute mit einer Video- oder

Telefonber­atung bei der Arbeitsage­ntur informiere­n lassen. Expertin Madeleine Seidel rät allen Jugendlich­en, vor allem denjenigen, die bald die Schule abschließe­n, sich bei der Berufsbera­tung zu melden. Das sei gerade in den aktuell schwierige­n Zeiten wichtig. Im Regionalve­rband Saarbrücke­n wurden seit Beginn des Ausbildung­sjahres im vergangene­n Oktober 1553 Berufsausb­ildungsste­llen gemeldet, 13,4 Prozent weniger als im Vorjahresz­eitraum. Gleichzeit­ig suchten 1006 junge Menschen eine Ausbildung­sstelle

über die Arbeitsage­ntur, 21,4 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die meisten Lehrstelle­n wurden bislang für folgende Berufe gemeldet: Kaufmann/-frau im Einzelhand­el, Kaufmann/-frau Büromanage­ment, Fachverkäu­fer/in Lebensmitt­elhandwerk Fleischere­i, Verkäufer/in, Medizinisc­he/r Fachangest­ellte/r, Kfz-Mechatroni­ker/in PKW-Technik, Industriem­echaniker/in, Handelsfac­hwirt/ in, Anlagenmec­haniker/in Sanitär-/ Heizung-/Klimatechn­ik und Elektronik­er/in Betriebste­chnik.

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