Saarbruecker Zeitung

Die Royals hoffen jetzt auf Kate

Im britischen Königshaus steht seit dem „Megxit“nur noch eine Frau im Fokus – nämlich Prinz Williams Ehefrau Kate. Die wird von der royalen Familie sehr geschätzt.

- VON BENEDIKT VON IMHOFF

LONDON (dpa) Wenn Queen Elizabeth II sich die künftige Königin basteln könnte, würde sie vermutlich gar nicht lange überlegen. Denn die perfekte Kandidatin steht längst bereit: Herzogin Kate, Ehefrau des Queen-Enkels William. Die 39-Jährige bietet so gut wie alles, was die Monarchin von der Gattin des künftigen Staatsober­hauptes – der „Queen Consort“, also Königsgema­hlin – erwartet. Kate ist liebevolle Ehefrau und Mutter, fällt mit Liebenswür­digkeit und charmantem Lächeln auf, hat keine Allüren und zeigt hohen Einsatz für die Gemeinscha­ft. Catherine Middleton, so ihr Mädchennam­e, stellt ihr Leben ganz in den Dienst der „Firma“, wie die königliche Familie genannt wird. „Kate ist genau, was sie brauchen und was sie wollen“, sind Royal-Experten überzeugt. Ihrer Ansicht nach ist Kate das Gegenteil ihrer Schwägerin Meghan Markle. Die Frau von Williams jüngerem Bruder Harry habe auch vor dem „Megxit“nie wirklich ins Palastlebe­n gepasst, sind royale Beobachter der Meinung. Zu forsch, zu unangepass­t sei die Ex-Schauspiel­erin („Suits“) oft aufgetrete­n, wird ihr vorgeworfe­n.

Dabei waren William und Kate froh, dass mit Harry und Meghan noch andere junge Leute im royalen Dunstkreis wirbelten. Anfangs galten die vier Nachwuchs-Royals – in Anlehnung an die Beatles – noch als „Fabulous Four“. Doch schon bald wurde das Verhältnis schwierige­r, auch weil Kate – anders als Meghan – stets Wert auf die Einhaltung von Traditione­n gelegt haben soll. Inzwischen soll der Bruch zwischen den Brüdern enorm sein. Gespannt wartet auch der Palast auf ein für den kommenden Sonntagabe­nd angekündig­tes Interview von Meghan und Harry mit US-Moderatori­n Oprah Winfrey.

Ein ähnlicher Schritt von Kate käme wohl einer Sensation gleich. Die Herzogin ist sehr darauf bedacht, der Familie nicht zu schaden. Als ihr Vorbild gilt vielmehr Schwägerin Sophie von Wessex, Ehefrau des jüngsten Queen-Sohns Prinz Edward. Knapp 20 Jahre älter als Kate hat sich Sophie als Patronin mehrerer Hilfsorgan­isationen das Bild eines aufmerksam­en und zurückhalt­enden Vollzeitro­yals erarbeitet. Kate zeigte sich mit ihr zuletzt immer wieder in vertrauter Pose.

Auch zu Queen Elizabeth soll Kate ein sehr gutes Verhältnis haben, wie zu hören ist. Die Queen hat 2019 der begeistert­en Fotografin Kate sogar die Schirmherr­schaft für die Royal Photograph­ic Society übertragen, die sie selbst 67 Jahre innehatte. Das wurde als besonderes Zeichen der Wertschätz­ung wahrgenomm­en.

Die Bühne ist also frei: Seit Wochen präsentier­t der Palast die Herzogin von Cambridge, wie ihr offizielle­r Titel lautet, als Kümmerin in der Corona-Pandemie. Zuspruch für Pflegerinn­en und Pfleger, Videotelef­onat mit Alleinerzi­ehenden aus sozial schwachen Familien – Kate kümmert sich, so die Botschaft.

Ihrem Mann, dem in der Öffentlich­keit die Schlitzohr­igkeit seines Bruders fehlt, hat Kate längst die Show gestohlen. Dass sie nicht für Aufreger sorgt, passt komplett zu ihrer Rolle. Im Hinterkopf scheint sie stets das Royal-Motto der „Stiff upper lip“zu haben – Durchhalte­n. „Sie sind total langweilig“, sagt ein Experte hinter vorgehalte­ner Hand über William und Kate. „Aber das ist ihr größter Trumpf.“Für die Institutio­n der Monarchie sei diese Lösung perfekt.

Wann das perfekte Paar aber den Thron besteigen wird, steht noch in den Sternen. Die Queen wird zwar bald 95, aber präsentier­t sich seit Jahren fit. Nie hat sie einen Zweifel daran gelassen, dass sie ihrer Pflicht bis zu ihrem Tod nachkommen wird. Und dass ihr Nachfolger Charles zugunsten von William und Kate auf das Amt verzichten könnte, wird fast überall ausgeschlo­ssen. Zu lange habe der 72-Jährige gewartet, um nun beiseite zu treten – „selbst wenn seine Herrschaft kurz sein sollte“, wie ein Experte angesichts von Charles‘ Alter sagt. Auf die persönlich­e Beziehung dürfte das fortgesetz­te Warten sich aber nicht negativ auswirken. Denn mit dem nächsten König kommt das royale Paar gut zurecht, wie zu hören ist. Dabei soll auch der „Megxit“eine Rolle gespielt haben, die Familie rückte näher zusammen. Mit Kate als Gesicht der Royals.

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FOTO: DOMINIC LIPINSKI/PA WIRE/DPA Gilt bereits jetzt als das Gesicht der britischen Royals: Catherine „Kate“Middleton, die Herzogin von Cambridge und Ehefrau von Prinz William.
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sich Anfang 2019 zusammen
mit Prinz Harry vom Königshaus los.
FOTO: YUI MOK/DPA Meghan sagte sich Anfang 2019 zusammen mit Prinz Harry vom Königshaus los.

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