Saarland plant Offensive bei Corona-Tests
Das „Drei-Säulen-Modell“besteht aus Testzentren in jedem Kreis, weiteren Angeboten in Kommunen sowie „Bürgertests“bei Ärzten und Apotheken.
(fu) Im Saarland plant die Landesregierung für Corona-Schnelltests ein „großes Testzentrum“in jedem Landkreis. Das geht aus einem Schreiben von Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) an Städte und Gemeinden hervor, das unserer Zeitung vorliegt. Damit will das Bundesland die nationale Teststrategie umsetzen.
Einen Schnelltest pro Woche zahlt der Bund jedem Bürger ab dem 8. März. So hatten es die Ministerpräsidenten am vergangenen Mittwoch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verabredet. Nach SZ-Informationen
möchte das Saarland nun Schnelltests in den fünf Landkreisen und im Regionalverband Saarbrücken ermöglichen. Als Standorte sind Saarbrücken, Neunkirchen, Homburg, Saarlouis, St. Wendel und Losheim im Gespräch.
Daneben möchte das Land schnell Apotheken, Labore und niedergelassene Ärzte für die sogenannten „Bürgertests“gewinnen. Ministerin Bachmann (CDU) will außerdem die Rathauschefs aller 52 Kommunen einbeziehen. In einem Anschreiben bittet die sie die Städte und Gemeinden,
mit den Landkreisen lokale Testangebote zu schaffen. Im Ministeriums ist von einem „Drei-Säulen-Modell“die Rede.
Beschlossen waren die Testzentren der Landesregierung am Freitag noch nicht. In ihrem Schreiben an die Kommunen erklärt Ministerin Bachmann, man plane die „Beauftragung eines Drittanbieters“. Als möglicher Betreiber gilt der Festivalmacher Thilo Ziegler („Rocco del Schlacko“). Er hat in St. Wendel, Saarlouis und Saarbrücken private Zentren aufgebaut, die das Land offenbar nutzen will. Ziegler ist bereits beim Testen von Grenzpendlern an der Goldenen Bremm für die Regierung tätig. In den vergangenen Tagen hatten mehrere Gemeinden und der Landkreis Merzig-Wadern eigene Testangebote angekündigt. Der Regionalverband sowie die Landkreise Saarlouis und St. Wendel forcieren kommunale Testzentren.