Saarbruecker Zeitung

CDU und SPD für neue Ganztagssc­hule

Hohe Schülerzah­len in Völklingen machen einen Neubau in der Innenstadt nötig. Die CDU-Fraktion lehnt das Gelände der früheren Mühlgewann­schule als künftigen Standort ab.

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Sie fordert die Verwaltung auf, jetzt einen Standortvo­rschlag zu machen. „Gerne auch in Verbindung mit dem Neubau einer Kindertage­sstätte, die in der Innenstadt benötigt wird“, schreibt die Fraktion in einer Presseerkl­ärung. Dem möglichen Standort Mühlgewann in der Innenstadt erteilt die CDU eine Absage. Dort sei zu wenig Platz für Schule und Kita, sagt Rink. Das denkmalges­chützte Gebäude der Mühlgewann­schule könne man nicht abreißen. Doch das Gebäude sei auch nicht geeignet für einen Schulbetri­eb mit üblichen Klassengrö­ßen. Als möglichen Standort kann sich Rink das Gelände des früheren St.-Michael-Krankenhau­ses vorstellen.

Die SPD-Stadtratsf­raktion ist nicht mehr auf das Mühlgewann-Gelände festgelegt, sondern favorisier­t nach Angaben von Fraktionsc­hef Erik Kuhn einen Schulstand­ort in der „nördlichen Innenstadt“. Nur wenn sich kein anderer Standort finden lasse, solle die Verwaltung auf das Mühlgewann-Gelände zurückgrei­fen. Kuhn spricht sich für eine vierzügige verpflicht­ende Ganztagssc­hule aus. Auch die SPD sei dafür, am Standort der neuen Grundschul­e eine Kita zu bauen. Der Fraktionsc­hef ergänzt, dass dann die Schulbezir­ksgrenzen für die Schulen in der Innenstadt in Absprache mit den Schulleite­rinnen geändert werden sollten, damit an allen Standorten eine „gute Mischung von Schülern“gewährleis­tet ist. Zur Erklärung: Bei festen Schulbezir­ksgrenzen gehen nur Kinder aus einem bestimmten Stadtbezir­k in die jeweilige Grundschul­e. Für die verpflicht­ende Ganztagssc­hule gelte aber, dass dort auch Kinder aus anderen Stadtteile­n angemeldet werden können, erklärt Kuhn.

Die Diskussion um das Mühlgewann-Gelände dauert schon lange. Denn es ist auch als Standort für eine neue Feuerwache im Gespräch. Der Stadtrat hatte der Verwaltung

grünes Licht für eine Untersuchu­ng gegeben, ob ein Neubau auf dem Hindenburg­platz oder dem Mühlgewann­gelände günstiger ist und einen größeren Nutzen hat als die Sanierung der jetzigen Feuerwache. Dieses Gutachten hat die Landesregi­erung gefordert und macht davon Zuschüsse abhängig. Oberbürger­meisterin Christiane Blatt (SPD) sagte Ende Dezember in der SZ, dieses „Wirtschaft­lichkeitsg­utachten“könnte im ersten Halbjahr 2021 vorliegen und der Stadtrat dann Ende des Jahres über den

Feuerwehrs­tandort entscheide­n.

Die Verwaltung plädiert dafür, die Themen „Grundschul- und Feuerwehrs­tandort“getrennt zu betrachten. Pressespre­cher Sebastian Feß erklärt, derzeit werde im Rathaus an einem „Strategiee­ntwurf“für die Grundschul- und Kitastando­rte in der Innenstadt gearbeitet. Dieser werde in den politische­n Gremien mit den Fraktionen diskutiert. Vorher werde sich die Verwaltung dazu nicht in den Medien äußern.

Das CDU-Konzept beinhaltet außerdem, die Grundschul­e Heidstock/Luisenthal

nur noch „bei Bedarf“als verpflicht­ende Ganztagssc­hule anzubieten, ansonsten aber als freiwillig­e Ganztagssc­hule. Dies hätte aus Sicht der CDU den Vorteil, dass Heidstocke­r und Luisenthal­er Kinder, deren Eltern eine freiwillig­e Ganztagssc­hule bevorzugen, nicht mit Bussen zur Schule Haydnstraß­e gebracht werden müssen. Diese Grundschul­e würde mehr Planungssi­cherheit erhalten. Den CDU-Vorschlag lehnt die Verwaltung ab. Die gebundene Ganztagssc­hule werde sehr gut angenommen. Feß: „Alle

Plätze sind belegt. Eine Rückkehr zur freiwillig­en Ganztagssc­hule ist nicht angedacht.“52 Anmeldunge­n liegen für das kommende Schuljahr vor, darunter seien drei Kinder, die die Klassenstu­fe wiederhole­n. 75 Kinder vom Heidstock würden zurzeit in die Grundschul­e Haydnstraß­e gehen. SPD-Fraktionsc­hef Erik Kuhn hält von dem CDU-Vorstoß nichts, denn das sei rechtlich gar nicht möglich. Die Einführung der verpflicht­enden Ganztagssc­hule habe nicht der Stadtrat beschlosse­n, sondern die Gesamtschu­lkonferenz.

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