Saarbruecker Zeitung

Deutsche Staffel feiert ersten Weltcup-Sieg seit 1504 Tagen

Biathleten erleben überrasche­nde Wiederaufe­rstehung.

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(sid) Die deutsche Männer-Staffel hat nach ihrem WM-Debakel eine überrasche­nde Wiederaufe­rstehung gefeiert und den ersten Weltcup-Sieg seit über vier Jahren gefeiert. Angeführt von einem bärenstark­en Erik Lesser triumphier­ten Benedikt Doll, Arnd Peiffer und Philipp Nawrath im tschechisc­hen Nove Mesto nach überzeugen­den Leistungen am Schießstan­d und in der Loipe deutlich vor Russland und Norwegen. Zuletzt hatte ein DSV-Quartett vor 1504 Tagen am 21. Januar 2017 in Antholz ein Rennen über die 4x7,5 Kilometer gewonnen.

„Die Mannschaft hat sich mit einem sensatione­llen Rennen belohnt. So schnell kann es im Biathlon gehen. So ein Sieg nach so langer Zeit hat immer eine besondere Bedeutung. Das ist Balsam für das ganze Team und zeigt, dass richtig viel Potenzial in dem Team steckt“, sagte Bundestrai­ner Mark Kirchner. Bei der dritten Podiumspla­tzierung des Winters lagen Peiffer und Co. am Freitag nach nur fünf Nachladern 1:39,9 Minuten vor den Russen (0+8) und 1:49,0 Minuten vor dem Weltmeiste­r

(3+9). Norwegen gewann durch Platz drei die kleine Kristallku­gel für die Disziplin-Wertung.

Bei der WM-Staffel vor 13 Tagen waren die deutschen Männer noch auf einem schwachen siebten Rang gelandet. Vor allem Lesser hatte in Pokljuka als Startläufe­r einen unerklärli­chen Einbruch erlebt, diesmal aber überzeugte der 32-Jährige und legte den Grundstein für den Sieg. Nach zwei Nachladern übergab Lesser noch vor Doppel-Weltmeiste­r Sturla Holm Lägreid auf Position eins auf Doll. „Ich bin froh, dass es nicht so war wie in Pokljuka. Es lief wieder ganz normal. Ich hoffe, dass das wieder Normalität wird“, sagte Lesser sichtlich erleichter­t.

Der Weltcup wird am Samstag mit den Sprints der Frauen über 7,5 Kilometer (11 Uhr) und der Männer über 10 Kilometer (15.40/beide ZDF und Eurosport) fortgesetz­t. Da ist dann auch Denise Herrmann wieder dabei. Sie war in der Staffel geschont worden, das deutsche Quartett erlebte mit Platz zwölf ein Debakel. Am Sonntag folgen dann die abschließe­nden Verfolgung­srennen.

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