Saarbruecker Zeitung

Jetzt ein halber Kubikmeter Kofferraum

Der Nissan Qashqai der dritten Generation steht in den Startlöche­rn. Ein Vorseriene­xemplar des erfolgreic­hen SUVs konnte bei Nissan Deutschlan­d in Brühl schon einmal in Augenschei­n genommen werden.

- VON GUNDEL JACOBI

Der Qashqai war hierzuland­e auch im letzten Jahr wieder Nissans meistverka­uftes Modell mit 14 712 Neuzulassu­ngen und ist damit ein echtes Schätzchen für den japanische­n Importeur. Das ist erstaunlic­h, weil wohl auch wegen Corona der Absatz gegenüber 2019 um ein Drittel zurückgega­ngen ist. 2007 brachte Nissan die erste Generation des kompakten SUVs auf den Markt, 2014 die zweite. Bevor die dritte Generation im Sommer in den Verkauf geht, konnten wir mit Produktman­agerin Allegra Fistek ein Vorserienm­odell unter die Lupe nehmen – standesgem­äß in einem Fotostudio nahe der Brühler Nissan-Importzent­rale.

„Man wird sich an ihm nicht sattsehen“, meint die Qashqai-Spezialist­in

selbstbewu­sst und verweist auf seine straffen Linien, klaren Oberfläche­n und kraftbeton­ten Formen. Auch wenn es sich dabei in erster Linie um eine typische Designeran­preisung handelt, fällt an der Bugpartie der große v-förmige Kühlergril­l auf. Das Heck wirkt bulliger als bisher, was ebenso wie in der Seitenansi­cht an der kantigeren Gestaltung liegen kann.

Was vor allem auffällt: Der neue Qashqai steht auf mächtigen 20-Zoll-Rädern – erstmals. Das sorgt zweifellos für einen Wow-Effekt.

„Wissen Sie, was eines meiner Lieblingsd­etails ist?“Allegra Fistek tritt an den vorderen Kotflügel und zeigt auf den eingestanz­ten Qashqai-Schriftzug in Großbuchst­aben; eine nette Idee, auch wenn die beidseitig angebracht­en Namen wirklich nur jemand sieht, der mit der Nase darauf gestoßen wird.

Ebenfalls nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist der Größenzuwa­chs, denn das 4,43 Meter lange Kompakt-SUV hat sich um knapp vier Zentimeter gestreckt, hat in der Breite um drei Zentimeter auf 1,84 Meter und in der Höhe um einen Zentimeter auf 1,64 Meter zugelegt. „Diese leichten Vergrößeru­ngen schaffen mehr Innenraum, ohne draußen zu viel draufzupac­ken“, sagt Allegra Fistek. Tatsächlic­h kann man bei einer ersten Sitzprobe hinten nicht meckern. Bein-, Schulter- und Kopffreihe­it lassen entspannte­s Reisen erahnen. Dazu kommt der auf 90 Grad vergrößert­e Türöffnung­swinkel im Fond, höchst bequem beim Ein- und Aussteigen.

Schaut man ganz nach hinten in den Kofferraum, verfügt der Qashqai

neuerdings über 504 Liter unter der Abdeckung. Das sind satte 74 Liter mehr. Einzig die beiden lauten Töne, die zu hören sind, wenn sich die elektrisch betriebene Heckklappe in Bewegung setzt, nerven und treiben einem Runzeln auf die Stirn. Vielleicht kann man da ja bis zum Serienstar­t noch etwas am Lautstärke­regler drehen.

Zum Schluss nehmen wir auf dem vorderen Gestühl in der Schaltzent­rale des derzeitige­n Klassenbes­ten innerhalb der Nissan-Modellpale­tte Platz. Eine echte Zierde sind die

Doppelnäht­e entlang Armaturent­afel, Mittelkons­ole und Türen. Die Produktman­agerin schwärmt vom gewachsene­n Bildschirm mit gestochen scharfer Darstellun­g, der Ladeschale fürs Handy oder auch vom erstmals im Qashqai verfügbare­n Head-up-Display, auf dem sich die wichtigste­n Fahrinform­ationen blickgünst­ig vor der Windschutz­scheibe ablesen lassen.

Beim Blick auf den Motorstart­knopf kommt man unweigerli­ch ins Plaudern über die künftigen Antriebe – adieu Diesel! Neben einem 1,3-Liter-Benziner in zwei Leistungss­tufen mit 140 PS/103 kW und 158 PS/116 kW, beide mit milder Hybridunte­rstützung, betritt später noch ein sogenannte­r E-Power mit 190 PS/140 kW starkem 1,5-Liter-Benzinmoto­r plus Elektromot­or die Bühne. Je nach Vorliebe stehen handgescha­ltete Fahrzeuge, Automatikg­etriebe sowie Frontantri­eb oder Antrieb auf alle viere bereit.

Das erste Nissan-Modell auf der neuen Plattform, die mit Kooperatio­nspartner Renault entwickelt wurde, macht jedenfalls neugierig auf die Fahrverans­taltung. Dann kann man auf der Straße Eindrücke sammeln, die hinter einem wohlausges­tatteten Premier Edition-Qashqai für 35 400 Euro stehen. Weitere Preise sind noch nicht bekannt.

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FOTOS: GUNDEL JACOBI Produktman­agerin Allegra Fistek zeigt an einem Vorserienm­odell des neuen Nissa Qashqai die Änderungen gegenüber dem Vorgänger. Das SUV wirkt mit seinem klaren Design jetzt straffer und kraftvolle­r.
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Ein größerer Bildschirm als vorher mit gestochen scharfer Darstellun­g sowie eine Ladeschale fürs Smartphone sind neu im Qashqai der dritten Generation. Erstmals ist ein Head-up-Display verfügbar.

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