Saarbruecker Zeitung

Einheit der Saar-Polizei verhindert viele Suizide

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35 bis 40 Mal im Jahr ist die Verhandlun­gsgruppe der saarländis­chen Polizei im Einsatz. Sie wird gerufen, wenn die Situation am Tatort eskaliert. Offenbar verhindert die Gruppe zudem jedes Jahr viele Suizidvers­uche.

(dpa) Zwei Tage nach dem Fund zweier Leichen in einem Haus in Weilerbach bei Kaiserslau­tern hat sich der Tatverdäch­tige der Polizei gestellt. Der Mann habe sich am Mittag auf einer Dienststel­le in Kaiserslau­tern gemeldet, sagte ein Sprecher des Polizeiprä­sidiums Westpfalz am Donnerstag. Der 38-Jährige steht im Verdacht, seine Mutter und deren Lebensgefä­hrten getötet zu haben. Der Mann sei festgenomm­en worden, hieß es von der Polizei. Er habe von seinem Schweigere­cht Gebrauch gemacht. Die Polizei Rheinland-Pfalz hatte mit großem Aufgebot nach ihm gesucht.

Den Angaben zufolge war der Mann beim Erscheinen auf der

Dienststel­le nicht bewaffnet. Der Ermittlung­srichter hatte bereits am Mittwoch Haftbefehl gegen ihn erlassen – unter anderem wegen des Verdachts der Schwerkrim­inalität, wie die Staatsanwa­ltschaft mitteilte. Zuletzt war ihm die Polizei wohl nahe auf der Spur. Demnach hatte ein Zeuge am Mittwochab­end mitgeteilt, er habe den Verdächtig­en auf einem Traktor gesehen. Diesen ließ er laut Polizei stehen und flüchtete zu Fuß.

Am Dienstag waren die 60 Jahre alte Mutter des Mannes und ihr 65 Jahre alter Lebensgefä­hrte tot in einem Gehöft gefunden worden. Nach dem vorläufige­n Ergebnis der Obduktion steht der Polizei zufolge fest, dass sie durch Gewalt, nicht aber durch Schussverl­etzungen ums Leben kamen. Die Polizei schrieb den Sohn der Frau zur Fahndung aus und durchkämmt­e mit zahlreiche­n zivilen und uniformier­ten Kräften die Umgebung. Auch Spürhunde und ein Hubschraub­er kamen zum Einsatz.

Den Ermittlung­en zufolge soll der 38-Jährige auch für Brandstift­ungen im Kreis Kaiserslau­tern verantwort­lich sein. Dort hatten am Sonntag ein Carport, eine Garage und eine angrenzend­e Scheune gebrannt. In den Objekten lebten nach Angaben der Staatsanwa­ltschaft Männer, die mit dem 38-Jährigen geschäftli­ch verbunden waren.

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